Oberhausen. . Wer schützt die Hunderttausende von Daten, die auf den Festplatten der Stadt und ihrer Tochterfirmen liegen? Die Antwort: unter anderem die Abteilung Informationstechniken (IT) bei der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM).
Niemand ist vor Internet- und Telefon-Spionage sicher, das wissen wir spätestens, seit Ex-Geheimdienstmann Edward Snowden ausgepackt hat. Da stellt sich die Frage: Wer schützt die Hunderttausende von Daten, die auf den Festplatten der Stadt und ihrer Tochterfirmen liegen? Die Antwort: unter anderem die Abteilung Informationstechniken (IT) bei der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM).
Ein gezielter Angriff von außen konnte bislang nicht festgestellt werden. „Jedenfalls ist uns da nichts bekannt“, sagt IT-Mitarbeiter Georg Diedenhofen. Was aber schon passiert, so wie in Privatunternehmen auch, sei, dass Virenprogramme von Mitarbeitern unbewusst eingeschleust werden. „Ein USB-Stick, den jemand mal in seinen PC gesteckt hat, sorgte für Softwareschwierigkeiten. Wir mussten erst mal herausfinden, welche Systeme überhaupt betroffen waren, und diese dann säubern. Das war ‘ne Menge Arbeit“, erklärt Diedenhofen. Danach habe man sich entschlossen, den USB-Eingang an PCs grundsätzlich abzuklemmen. Es gibt aber Ausnahmen. Und dann? Wer einen USB-Stick benötigt, bekommt ihn ausgehändigt. Ohne Passwort lässt er sich nicht öffnen, damit der Inhalt nicht ungeschützt ist.
Stromversorgung darf nicht unterbrochen werden
Zu den Aufgaben der IT-ler gehört aber noch mehr: „Sicherheit bedeutet zum Beispiel auch die unterbrechungsfreie Stromversorgung der Server, Standard-Dinge wie das Aktualisieren der Firewall, die ständige Beobachtung, ob Viren eingedrungen sind, das Einrichten und Warten der Mitarbeiter-PCs“, sagt Diedenhofen. Er ist einer von 30 Beschäftigten bei der IT-Abteilung, die Hans-Georg Leinweber leitet.
Beim Nutzen des Internets appellieren die Fachleute für einen sensiblen Umgang: „Sobald man da drin ist, ist man direkt von Angriffen bedroht. Man sollte nicht auf alles klicken.“ Auch die Anhänge von sogenannten Phishing-Mails – sie sind meist in englischer Sprache oder schlechtem Deutsch formuliert – sollten nicht geöffnet werden. Dahinter verbergen sich Gefahren: Sogenannte Trojaner können eindringen und das System beschädigen oder gar lahm legen.
Hunderttausende von Daten
„Das wäre fatal, denn es geht um ganz viele wichtige Daten“, sagt Abteilungsleiter Leinweber. Einige Beispiele: die Geburtsdaten aller Oberhausener, die Namen und Adressen aller Wohngeldbezieher, sämtliche Gewerbesteuerdaten, die Personaldaten aller Rathaus-Mitarbeiter, Informationen aus dem Gesundheitsamt, die gesamte Flächenerfassung für die Grünpflege in der Stadt, die Software für die Sperrmüllabfuhren, die finanziellen Transaktionen der Stadt, die vom Bescheid eines Ordnungsgeldes bis zur Aufnahme von Kassenkrediten in Millionenhöhe reichen.
Um mit dem permanenten Veränderungen im IT-Bereich mitzuhalten, werden die Fachleute regelmäßig geschult. Die Grundvoraussetzung für den Job bleibt aber: „Man braucht das informatische Gen“, sagt Georg Diedenhofen.