Oberhausen. . Wer durch die Kommunalwahlprogramme der Parteien SPD, CDU und Grüne blättern, findet leider zu wenige konkrete Ideen für die Behebung des zentralen Problems der Stadt Oberhausen.

Nach den Grünen haben nun auch die SPD und die CDU, die beiden großen Kontrahenten der Kommunalwahl, ihr Programm zur Zukunftsentwicklung der Stadt vorgelegt. Über weite Strecken bestehen die Wahlprogramme leider traditionell aus polit-lyrischen Elementen, die vor allem die eigenen Gruppierungen befriedigen sollen.

Den meisten recht allgemein gehaltenen Sätzen kann eigentlich jeder Bürger, von rechts bis links, zustimmen: Wer hat schon etwas dagegen, wenn sich die Jugendhilfe mit den Schulen besser vernetzt, wenn die Qualität bei der Nachmittagsbetreuung in den Ganztagsschulen gesteigert wird, wenn Kinder in den Kitas gesund ernährt werden, wenn das Engagement der Ehrenamtlichen gelobt und ausgebaut werden soll, wenn die Angebote für Senioren aus Zuwandererfamilien verstärkt werden oder Tiere und Natur mehr als bisher geschützt werden sollen? Wie das aber alles konkret mit welchem Geld erreicht werden soll – diese wesentliche Frage bleibt meist unbeantwortet.

Die Hauptschwäche von Oberhausen ist aber die Wirtschaftslage: zu viele Langzeitarbeitslose, zu wenige Unternehmen mit zu wenigen Arbeitsplätzen – und deshalb eine zu hohe Kostenlast der Stadt im sozialen Bereich.

Zur Lösung dieses zugegeben extrem schwierigen Problems ist allen Parteien bisher nur sehr wenig eingefallen: Eine bisschen bessere Wirtschaftsförderung, mehr Betriebspraktika für faule Schüler, mehr Tourismus, die Ansiedlung von neuen Top-Unternehmen oder gar einer Hochschule – das sind alles schöne Wünsche, doch der Weg zum Erfolg bleibt in allen Programmen nebulös.