Oberhausen. Die Polizei ist beim Blitzmarathon am 8. April wieder auf der Jagd nach Rasern und Tempsündern. Neu ist in Oberhausen dieses Mal eine Online-Umfrage von Polizei und Redaktion zu den Kontrollstellen.

Der nächste Blitzmarathon der Polizei in Nordrhein-Westfalen steht an: Am 8. April werden sich die Beamten wieder mit Messgeräten am Straßenrand postieren. Neu ist dieses Mal eine Online-Abstimmung von Polizei und NRZ und WAZ: Bürger können Straßen benennen, die ihnen bei der Kontrollaktion besonders wichtig sind.

Die Auswahl wurde von der Polizei aus fachlicher Sicht getroffen: Nun haben die Bürger das letzte Wort. Durch die Abstimmung soll eine Art Rangfolge entstehen, die die Polizei am Tag des Blitzmarathons soweit es die Kapazitäten zulassen abarbeiten will. Zudem erhoft sich die Polizei auch einen Abgleich mit den Wahrnehmungen der unmittelbar Betroffenen: Wie sehen die Bürger die Situation? Welche Straßen sind ihnen wichtig?“

Und so können Sie mit abstimmen

Auf der interaktiven Karte (unten), die die drei Oberhausener Stadtbezirke zeigt, können Sie mit einem Mausklick auf die roten Punkte die Umfrage für die möglichen Blitzer-Standorte in Ihrem Bezirk aufrufen. Die Stimmen werden vom 31. März bis 3. April gezählt, mehrfache Stimmabgaben sind möglich.

Warum geblitzt wird

Innenminister Ralf Jäger (SPD) hält den Blitzmarathon für ein wirkungsvolles Instrument, die Zahl der tödlichen Unfälle in NRW zu senken: Denn zu schnelles Fahren bleibt laut Statistik Todesursache Nummer eins. Jeder dritte Verkehrstote wurde ein Opfer überhöhter Geschwindigkeit. Viele von ihnen hatten sich selbst an die Verkehrsregeln gehalten.

Dabei entscheiden mitunter 15 Stundenkilometer über Tod oder Leben. Bei einer Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometern sterben statistisch acht von zehn Fußgängern, die im Stadtverkehr angefahren werden, bei 50 Stundenkilometern überleben hingegen acht von zehn Fußgängern.

Mehr Kontrollen bedeuten weniger schwere Unfälle

„Wenn es uns also gelingt, das Durchschnittstempo um zwei Stundenkilometer zu reduzieren, wären 15 Prozent weniger Unfälle die Folge“, betont Jäger zur Begründung der Aktion. „Mehr Kontrollen bedeuten weniger schwere Unfälle“, sagte Jäger. Im Jahr 2013 blitzte die Polizei über zwei Millionen Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren.

Unter dem Strich will der Minister festgestellt haben, dass immer mehr Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit „anpassen“. In Dortmund etwa habe sich nach Daten der Polizei innerhalb von zwei Jahren die Höhe der Tempo-Überschreitungen von 14,6 auf 10,2 km/h reduziert. Ähnliche Werte bestätigen Messungen im Kreis Düren. „Der Blitz-Marathon wirkt“, folgerte Jäger. Und wo er in Oberhausen wirken soll, bestimmen nun Sie mit.

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