Nach dem Aufsehen erregenden Umbau der zentralen Stadtbibliothek zu einem modernen Medienzentrum in der Stadtmitte packt das Rathaus nun in Sterkrade die Stadtteilbibliothek an.
Die in die Jahre gekommene Einrichtung soll umziehen und neu aufgestellt werden. Parallel könnte am bisherigen Standort ein zweites „Pacelli-Quartier“ mit barrierefreiem Wohnen wie in der Oberhausener City entstehen.
Nach Informationen dieser Zeitung soll in Sterkrade gegenüber der bisherigen Bücherei in einer ehemaligen Sparkassenfiliale eine moderne und größere Stadtteilbibliothek mit dem Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und junge Familien entstehen. Für eine regionale Sonderstellung dürfte zudem eine Veranstaltungsbühne sorgen, die die Stadt dem Vernehmen nach zwischen Bücherregalen, Medienecke und Lesecafé plant.
Pacelli-Quartier als Vorbild
Zunächst greift aber offenbar erneut die Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die Hartmut Schmidt seit vielen Jahren führt, tief in die Tasche. Sie soll im Auftrag der Stadt die frühere Sparkassenfiliale an der Wilhelmstraße erwerben, die gegenüber der alten Bücherei liegt. Die Stadt wird die Räume dann für die neu aufgestellte Bibliothek anmieten. Ein Abschluss der Verhandlungen sei in den nächsten Wochen zu erwarten, heißt es von der Sparkasse.
Abhängig ist der Abschluss auch von einem Großbauvorhaben auf der gegenüberliegenden Seite: Damit die Stadtteilbibliothek umziehen kann, soll das bisherige Büchereigebäude verkauft werden. Interessent ist die Firma Plassmeier GmbH, die in Sterkrade an den Erfolg ihres Alt-Oberhausener Pacelli-Quartiers mit barrierefreien Wohnungen anknüpfen will.
Derzeit laufen Verkaufsverhandlungen zwischen der OGM und dem renommierten Oberhausener Unternehmen. Nach Angaben der Plassmeier GmbH soll das städtische Bibliotheksgebäude gekauft und abgerissen werden. Über 30 barrierefreie Wohnungen könnten dann in Sterkrade entstehen.
Die beiden Großprojekte, macht ein Sprecher der Sparkasse deutlich, gehörten im Rahmen einer zukunftsträchtigen Quartiersentwicklung der unteren Wilhelmstraße eng zusammen. Die Filiale steht seit 2007 leer. Es habe seitdem zwar immer wieder andere Interessenten gegeben, gibt der Sprecher an: „Wir wollten aber eine wirtschaftliche Lösung erreichen, die gut für den Stadtteil ist.“