Erfreuliche Nachrichten aus dem Oberhausener Polizeipräsidium: Die Zahl der Straftaten in Oberhausen ist mit 18 633 im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2003 gesunken. Den Höchststand gab es 2006 mit über 23 000 registrierter Fälle. Doch bitter: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist mit 982 so hoch wie nie zuvor.

Trotzdem kann Polizeipräsident Kerstin Wittmeier bei Vorstellung des örtlichen Kriminalitätsberichts 2013 dank des Gesamttrends formulieren: „Die Wahrscheinlichkeit, ein Opfer einer Straftat in Oberhausen zu werden, ist so niedrig wie in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr.“ Die positive Entwicklung sei nicht allein auf den Erfolg der Polizeiarbeit in der Stadt zurückzuführen, aber: Verstärkte Einsätze gegen Taschendiebe und Intensivbetreuung auffällig gewordener jugendliche Straftäter zeigten positive Wirkung.

Mehr Leute gegen Einbrecherbanden

In fast allen Deliktfeldern können sich die Polizeibeamten über Rekord-Niedrigstände an Fällen vor Ort erfreuen: Gesamtzahl der Straftaten (2013: 18 633) minus 9,4 Prozent im Vergleich zu 2012 (NRW-weit minus 2,2 Prozent), Gewaltdelikte (581 Fälle) minus 7,6 Prozent (NRW-weit minus 1,4 Prozent), Geschäftseinbrüche (73 Fälle) minus 45 Prozent, Taschendiebstähle minus 6 Prozent – und die Aufklärungsquote liegt mit 55 Prozent immer noch höher als die NRW-Polizei im Schnitt aufzubieten hat (49 Prozent).

Doch die fast explosionsartig gestiegene Zahl an Wohnungseinbrüchen in Oberhausen besorgt die örtliche Polizeiführung sehr: 982 Anzeigen zu versuchten und gelungenen Einbrüchen im Jahr 2013 bedeutet ein Plus von 18 Prozent (NRW-weit nur ein Plus von 1,5 Prozent). 2011 und 2012 kam es in Oberhausen bereits zu jeweils über 800 Einbrüchen – bisheriger Negativrekord. 2005 wurden mit 505 Wohnungseinbrüchen fast halb so viel Fälle gemeldet wie 2013.

„Gerade im ersten Quartal 2013 haben uns Einbrecherbanden schwer zugesetzt, das glitt uns aus den Händen, deshalb haben wir mit einem neuen Konzept gekontert“, sagt Kriminaldirektor Uwe Mainz. Auf 15 Mann wurden die zivil gekleideten Einsatztrupps für gefährdete Viertel verstärkt, Uniformierte achten bei Straßenkontrollen mehr auf für Einbrecher typisches Verhalten, mehr technische Berater informieren Hauseigentümer und Wohnungsgenossenschaften über Sicherungen.

„Dass wir gerade in dem für das Sicherheitsgefühl so sensiblen Bereich der Wohnungseinbrüche nicht gut aussehen, ärgert uns sehr“, sagt Wittmeier. Das neue Konzept mit mehr Personal beginne aber zu wirken: Ende 2013 lagen die Einbruchszahlen niedriger als im letzten Quartal 2012.