„Schaufenster Hallenbad Oberhausen“

Schon seit der Eröffnung des Hallenbades an der Lothringer Straße verwundert es mich, dass es bis dato noch keinen wahrnehmbaren Protest hinsichtlich der großzügigen Transparenz der Außenfenster des Bades gegeben hat, zumal bei Aufkommen dieses Themas in Gesprächen mit anderen Bürgern, aber auch im Forum DerWesten.de nachlesbar der Wunsch nach Schaffung eines Sichtschutzes laut wird.

Da tummeln sich Männer, Frauen und Kinder völlig ungeschützt vor den Blicken Fremder von draußen gut beobachtbar im Wasser. Sollte es wirklich niemandem dort etwas ausmachen, in Badekleidung als Schaufensterauslage betrachtet zu werden?

Um nicht falsch verstanden zu werden: es geht nicht um Prüderie. Doch könnte es sein, dass so mancher Bürger genau aus diesem Grund das Bad erst gar nicht aufsucht? Weil er eben nicht beobachtet werden will? Ein Mitarbeiter des gegenüberliegenden Seniorenheimes bestätigte, dass sich besonders bei Dunkelheit die Anzahl derer, die längere Zeit dort vor dem Fenster verweilen, häuft.

Natürlich wird nicht jeder, der im Vorbeigehen einen Blick ins Bad wirft, gleich ein Voyeur, Spanner oder Pädophiler sein. Doch bedarf es wirklich erst eines „Falles Edathy“, der aktuell offen macht, wie hoch der vermutete Anteil derart veranlagter Menschen in der Bevölkerung ist, die ihr sexuell erregendes Material aus Quellen, die „allgemein als harmlos“ angesehen werden, schöpfen?

Noch im Januar berichtet die NRZ darüber, dass sich just in diesem Bad ein Mann einem Jungen mehrfach unsittlich genähert hat. Solche Dinge werden sich zwar nie vermeiden lassen, doch sollte man ihnen auch keinen Vorschub leisten.

Die transparente Architektur des Hallenbades hat durchaus ihren Charme. Dieser würde sicher nicht leiden, wenn man die Fenster bis zu einer gewissen Höhe mit einer Sichtschutzfolie, die die Durchsicht bei hoher Lichtdurchlässigkeit weitestgehend verhindert, versieht oder den Bereich vor den Fenstern mit einer dichten Bepflanzung bestückt.

Es wäre interessant zu erfahren, wie andere Bürger darüber denken.