Das ehemalige Lyzeum an der Elsa-Brändström-Straße ist nach wie vor ein „Sorgenkind“ – nicht nur der Stadtplaner. Längst hätten es saniert sein sollen, längst hätten Wohnungen neue Bewohner finden sollen. Bislang ist daraus nichts geworden.

Das ärgert auch Anwohner Detlef Mund: „Wie lange schaut die Stadt dem Verfall des Lyzeum-Gebäudes noch zu?“ Auch Stephan Bramorski, der bei der Kommunalwahl im Mai für die SPD im Wahlkreis Stadtmitte-Nord für den Rat der Stadt kandidiert, sieht dringenden Handlungsbedarf und hält heute den Verkauf des Gebäudes in den 1990-er Jahren für falsch: „Die Stadt muss wieder ans Ruder.“

Detlef Mund hebt hervor, dass es sich bei dem einstigen Lyzeum um ein „bauhistorisch einmaliges Gebäude“ handelt. „Viele Jahre haben Anwohner und Mitglieder der Elsa-Initiative vergeblich angemahnt, dass die Stadt ihrer Aufsichtspflicht nachkommt und entsprechenden Druck auf den Investor ausübt. Immer wieder wurden wir vertröstet. Der Investor zauberte Pläne für luxuriöse Eigentumswohnungen hervor, offensichtlich ohne Verkaufserfolg“, kritisiert Mund und findet auch hier Unterstützung von Bramorski: „Statt Luxuswohn-Fantasien brauchen wir ein ,Wohnen für alle-Konzept’, das in die Nachbarschaft und zu Oberhausen passt.“

Seit Monaten, so Mund, höre man nur noch das Zersplittern der letzten intakten Fensterscheiben. Eine effektive Zugangssicherung sei nicht mehr vorhanden, jeder – auch Kinder – könne das Gebäude betreten und sich verletzen. Mund wird deutlich: „Wenn die Stadt beziehungsweise das Oberhausener Gebäudemanagement mit ,Stadterneuerer’ Hartmut Schmidt in der Lage sind, andere leerstehende Gebäude wie Markthalle oder HDO-Gebäude zu kaufen, warum wird man nicht bei diesem erhaltenswerten Bau aus dem 19. Jahrhundert aktiv? Will man zusehen, bis das Gebäude in seiner Substanz so weit zerstört ist, dass nur noch der Abriss bleibt? Dies gilt es mit allen rechtlichen Möglichkeiten der Stadt und der Denkmalbehörde zu verhindern.“