Oberhausen. . Das ASB-Seniorenheim in Oberhausen-Holten hatte drei Mitarbeitern ohne Angabe von Gründen gekündigt, nachdem diese über untragbare Arbeitsbedingungen und Überlastung geklagt hatten sowie einen Betriebsrat gründen wollten. Der Vorstand weist diese Vorwürfe zurück und schießt nun zurück.

„Keiner von uns möchte, dass die Drei wieder zurückkommen.“ Die Drei, das sind die Mitarbeiter des ASB-Seniorenzentrums Holten, denen der Arbeiter-Samariter-Bund kürzlich ohne Angaben von Gründen gekündigt hat. Den Satz sagt Altenpfleger Daniele Spina und seine beiden Kolleginnen Doreen Schmid und Ina Maschewski nicken. Sie waren gestern dabei, als der Vorstandsvorsitzende des ASB Oberhausen, Eckhard Brey, in einer Pressekonferenz die Sicht der Arbeitgeberseite in der Sache darstellte.

Warum die Kündigung ausgesprochen wurde, wollte Brey mit Blick auf das laufende Verfahren nicht näher erläutern. Nur so viel: „Es gab Hinweise auf ernsthafte Probleme – auch im Umgang mit dem restlichen Pflegeteam. Manche Dinge lassen einen einfach nur staunen.“ Auf eine Begründung habe man bewusst verzichtet, um den drei Betroffenen die Chancen nicht zu verbauen, woanders eine Stelle zu finden.

Kein Interesse an einem Betriebsrat

Brey, selbst seit über 30 Jahren Gewerkschaftsmitglied, bedauert, dass Verdi nie an den ASB herangetreten sei, um die Sache zu besprechen. Und er beteuerte, dass es eine ernsthafte Diskussion über die Gründung eines Betriebsrates nie gegeben habe. Auch die Gewerkschaft habe sich hierzu nie näher geäußert. „Die Kündigung hat also damit überhaupt nichts zu tun.“ Im Haus herrsche eine flache Hierarchie und unter den Beschäftigten bestehe auch gar nicht der Wunsch nach einer Arbeitnehmervertretung. „Haben wir ein Problem, dann können wir zur Wohnbereichs- oder Heimleitung gehen und uns wird geholfen“, meinte Pflegehelferin Schmid.

Was die von den drei Gekündigten vorgebrachten Überlastungsanzeigen betrifft, so habe man das durchaus ernst genommen und auch im Team besprochen, meinte Brey. „Natürlich gibt es Überstunden, aber das hält sich in Grenzen“, betonte Schmid und Ina Maschewski ergänzte: „Man kann Überstunden auch ablehnen. Die Drei haben viel Wirbel gemacht, aber wenig getan.“

In jedem Seniorenheim gibt es Verbesserungsmöglichkeiten

Für den ASB-Vorsitzenden ist klar, dass es in jedem Seniorenheim Verbesserungsmöglichkeiten gibt und man stets bestrebt sei, diese auch umzusetzen. Mängel in der Versorgung der Bewohner seien aber nicht festgestellt worden. „Die städtische Heimaufsicht und der Medizinische Dienst der Krankenkassen haben uns sehr gut benotet, mit 1,2.“

Der gute Ruf zeige sich im übrigen darin, dass es eine Warteliste gebe, auf der viele Interessierte stünden. Auch Angehörige und Betreuer der Bewohner gäben sehr gute Rückmeldungen.