Hubert Filarsky, Vertreter der Kreisjägerschaft Oberhausen im Landschaftsbeirat der Stadt, hat als Fachmann des Öfteren dankenswerterweise eine klare Meinung zu emotional aufwühlenden Themen wie die Jagd auf Tieren in Städten oder die Fällung von Bäumen in beliebten Parks. Er schreibt:
„Die Profilierungssucht selbst ernannter Bürgervertreter nimmt langsam skurrile Formen an. Nur um sich selbst für die Kommunalwahl in Szene zu setzen, wird ein Thema bemüht, von dem die Akteure offensichtlich nichts verstehen. Besonders schlimm finde ich dabei, dass unter Einsatz der lokalen Medien versucht wird, mit einer demagogischen Polemisierung („eigener Stadtförster“, „Lobbyverbände“ usw.) die Volksseele der Leserschaft zum Kochen zu bringen. In diesem Fall entbehrt die Kritik an den Verantwortlichen der Stadt jeder Grundlage.
Nicht allein entschieden
Deshalb hier klärende Worte zum naturverjüngenden „Umbau“ des Osterfelder Stadtparks: Grundlage für alle forstlichen Maßnahmen ist eine Planung, die nicht von Frau Lauxen und ihrer Behörde, dem Stadtförster oder ‚Lobbyverbänden‘ allein entschieden wird. Diese sogenannte ‚Forsteinrichtung‘ obliegt zwar der unteren Landschaftsbehörde, wird aber bestimmt und fachlich beaufsichtigt durch das Regionalforstamt Ruhrgebiet.
Das Landesforstgesetz schreibt der Behörde ganz klar vor, im sogenannten ‚Forsteinrichtungswerk‘ für den Zeitraum von zehn Jahren, verbindliche Maßnahmen für eine ordnungsgemäße Pflege des Waldes festzulegen. Genau dieser Betriebsplan wurde 2010/11 durch das Regionalforstamt erstellt und mit dem Umweltausschuss der Stadt schlussverhandelt. Da in Oberhausen schon lange auf eine naturnahe Bewirtschaftung des städtischen Gemeindewaldes Wert gelegt wird, tat man sich auch schwer mit der Durchführung der Maßnahmen im Volksgarten. Man wusste frühzeitig um die Konflikte, die sich aus der Optik der notwendigen Eingriffe für den Waldbesucher ergeben würden.
Nicht zuletzt aus diesem Grunde, beschäftigte sich seit März 2012 der geschmähte Landschaftsbeirat in Sitzungen und Begehungen intensiv mit den geplanten Maßnahmen. Beim Anblick der „toten Knüppellandschaft“ wurde allen Beteiligten schnell bewusst, wie notwendig der massive Eingriff in den Bestand ist. Heisterbildung, Notgrün und die schlechte Kronenausbildung bei zu dicht stehenden alten Bäumen führen leider dazu, dass auch viele dieser ‚Überhälter‘ der Säge zum Opfer fallen müssen. Eine wichtige Rolle bei den Einzelentscheidungen spielte bei dem dichten Wegenetz und angesichts vieler Besucher zudem die Gefährdungshaftung durch herabfallendes Altholz.
Der Oberhausener Volksgarten ist kein Urwald, sondern ein Park.“