In der Sparkassen-Filiale Bermensfeld machte Prinz Ludger I. (Decker) gestern reichlich Beute: Beim Prinzenaufwiegen brachte er mit etwas Hilfe eine dreistellige Kilozahl auf die Waage, die nun mit goldenen Schokotalern entlohnt wird. Das rechnet sich, erst recht, wenn man bedenkt, dass der Regent gelernter Bankkaufmann ist.

Muss man als Prinz gut rechnen können?

Sicher muss man als Prinz vorab rechnen und schauen, wie die Finanzierung der Session verläuft. Dazu muss man aber nicht zwangsläufig ein Bankkaufmann sein.

Was kostet es, einmal Prinz zu sein?

Der Gesamt-Etat, also die Ausgaben, sind sicher fünfstellig. Uniformen, Orden und Sprit kosten Geld. Der Betrag verringert sich durch Sponsoreneinnahmen und die Erlöse aus dem Anzeigenverkauf für das Prinzenheft. Wenn man haushaltet, kann man durchaus mit einem Plus-Minus-Betrag aus der Session gehen oder sogar mit einem kleinen Plus, was die persönlichen Einlagen, die man auch tätigt, reduziert.

Wie viele Karnevalsorden vergeben Sie in einer Session?

Bei mir sind es etwa 1500 Orden. Das ist etwas mehr als zunächst angedacht, weil ja gleich drei Gesellschaften an der Prinzenzeit beteiligt sind. Daher gibt es auch viele Aktive, die mithelfen, dass die Session ein Erfolg wird, und es verdienen einen Orden zu erhalten.

Was hat bis jetzt am meisten Spaß gemacht?

Der Einmarsch bei der Prinzenkürung in die Stadthalle war wunderbar. Der Eindruck ist unbezahlbar.

Was wird bei Ihnen hängenbleiben?

Wir haben ein Team, das gut zusammenarbeitet und miteinander harmoniert. Das ist wichtig. Minister, Hofmarschall, Paginnen, Fahrer und natürlich die Prinzengarde. Das passt einfach.

Zwei Wochen liegen noch vor Ihnen. Worauf freuen Sie sich?

Die Karnevalszüge sind immer ein Erlebnis. Besonders freue ich mich auf die Prunksitzung in Buschhausen am Karnevalssamstag. Das ist die letzte Sitzung der Session, und: Dann sind wir bei meiner Heimatgesellschaft zu Gast. Ein Heimspiel!

Was machen Sie eigentlich nach Aschermittwoch?

Wir besprechen die Session. Ich kümmere mich mit ums Karnevalsmuseum...

...und wie wäre es mit einem neuen Amt, etwa als oberster Karnevalist?

Ich kann mir vieles vorstellen. (lacht)