Gibt sich die SPD mit ihrem Kommunalwahlprogramm unter dem Titel „Stolz auf Oberhausen“ betont kampfeslustig, so bleibt das Grünen-Motto „Oberhausen grüner machen“ eher nüchtern. Es ist ein Programm ohne Ecken und Kanten, das klar auf die Stammwählerschaft zielt.
Langweilig? Nein. Sachlich unaufgeregt? Ja. Die Grünen sind keine Polter-Partei.
Sie setzen auf ihre Kernthemen; die ersten Punkte im Programm nehmen die Felder Klima/Umwelt/Energie sowie Stadtplanung/Wohnen/Verkehr ein. Der zuletzt heftig diskutierte, unpopuläre Vorstoß, die Mülheimer Straße im Kampf gegen den Feinstaub zurückzubauen und den Zufluss durch Pförtnerampeln zu regulieren, taucht im jetzt vorgelegten Strategiepapier gar nicht auf.
Die Grünen gehen auf Nummer sicher, orientieren sich daran, was in Oberhausen machbar ist. Konfrontation mit dem örtlichen Koalitionspartner SPD? Lieber nicht. Auch wenn die Oberhausener Grünen vor dem Urnengang am 25. Mai keine Koalitionsaussage machen wollen, ihre Frontfrau im Bund, Bärbel Höhn, hat ihren Koalitionswunsch beim Jahresempfang bereits deutlich formuliert.
Zwar werden beide Koalitionspartner zunächst für sich allein auf Stimmenfang sein. Klar ist aber: Die Grünen wollen den Weg weiter mit der SPD gehen. Es war 2009 keine Liebesheirat. Aber Zweckehen halten oft länger. Gut möglich, dass SPD und Grüne einander noch mehr als bislang brauchen werden, wollen sie ihre politischen Ziele auch nach der Wahl im Stadtrat durchsetzen.