Oberhausen. D. Vom „Karnickelberg“ in der Oberhausener Hühnerheide kann man nun gemütlich sogar bis nach Wesel schauen. Der Naturschutzranger Hans-Dieter Gotthardt und Jugendliche haben dort inzwischen die dritte Bank aus Naturholz gebaut, denn die ehemalige Deponie wird gern besucht.

ie Aussicht soll phänomenal sein: „Bis Wesel kann man von hier aus gucken“, schwärmt Hans-Dieter Gotthardt vom „Karnickelberg“ der Hühnerheide. Und damit hier auch jedermann genüsslich Löcher in den Niederrhein starren kann, hat der ehrenamtliche Naturschutzinformationsranger Bänke aus Naturholz aufgestellt.

Flaschenpfand nutzt der Natur

Das Kleinprojekt mit drei Bänken ist nach gut einem Jahr nun abgeschlossen. „Das müsste jetzt eigentlich hinhauen. Eine Bank hat nicht mehr gereicht“, erzählt der Hüter der Hühnerheide. Denn unter den Wanderern hatte sich der schöne Ausblick schnell herumgesprochen. Und ganz nebenbei: Nicht nur die haben Spaß daran, auch einige Jugendliche nutzen regelmäßig das verschwiegene Örtchen, um mal in aller Ruhe ... Sie wissen schon.

Der Ranger und Naturfan Gotthardt sieht das aber mit Gelassenheit: „Wenn ihr zu faul zum Aufräumen seid, legt eure Flaschen und Dosen einfach unter die Bank. Ich räum’ die am nächsten Tag weg“, sagte er den ,Campern’. Der Erlös aus dem Flaschenpfand wandert natürlich in die zahlreichen Projekte der Naturschutzranger, so haben alle ‘was davon.

Engagierte Jugendliche

Über Vandalismus konnte sich Gotthardt bislang übrigens nicht beschweren, denn der 73-Jährige spricht die Sprache der Jugendlichen. „Wenn man so redet wie sie, dann akzeptieren sie einen schnell.“

Einsatz für vier Wände und ein Dixie-Klo

Stolz ist der Schmachtendorfer Gotthardt auf eine sieben Meter große Schutzhütte an der ehemaligen Deponie. Mit Hilfe von Nachbarn, Unternehmen und Politik hatte er sie dort errichten können. Nun dient sie etwa den Hühnerheide-Besuchern als Schutz vor Wind und Wetter.

„Was dort eigentlich noch fehlt, ist eine Toilette“, sagt Gotthardt. Er will sich künftig für ein Dixie-Klo einsetzen.

Sein Draht zu jungen Menschen kam ihm schließlich auch beim Zusammenbau der Bänke zugute. Das Material hatte er schon besorgt. Vier Jugendliche aus Barmingholten packten aber bei den nicht gerade leichten Naturholzstämmen und -planken mit an. „Die hatten richtig Spaß dabei“, lobt Gotthardt das Engagement. Dann musste sie der ehrenamtliche Ranger nur noch miteinander befestigen und anschließend lackieren, um sie wetterfest zu machen.

Doch auch nach diesem Einsatz gehen dem Hüter der Hühnerheide die Projekte längst nicht aus: „Ich will weiterhin Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung die Natur zeigen.“

Neben der Baum- und Naturschutzkunde plant er mit ihnen kleine einfache Hütten aus herumliegenden Holzästen zu bauen. „Eine Woche im Wald mit Abenteuer und Natur pur“, beschreibt er sein Programm, das den Kindern für ein paar Stunden täglich sein Revier näher bringen soll. Zu seinen Führungen hat Gotthardt auch Pädagogen dabei.