So nah liegen Freud und Leid, Genesung und Krankheit, Abschiedsschmerz und Vorfreude auf die Heimat nur im Friedensdorf zusammen. Traditionell am Donnerstag vor dem großen Hilfseinsatz für Kinder in Afghanistan und Zentralasien wird in der großen Halle an der Rua Hiroshima Abschiedsfest gefeiert, während nur wenige Tage vor dem Heimflug neue Patienten zur dringenden Behandlung erwartet werden.

Bei einem Hilfseinsatz fliegen jedoch nicht nur inzwischen behandelte Kinder zu den wartenden Eltern, es werden auch nach 25 Jahren, die denen das Friedensdorf mittlerweile Hilfseinsätze in Afghanistan durchführt neue Kinder aufgenommen. Kranke und im Krieg verletzte Kinder kamen 1988 nach Deutschland, weil sie in ihrer Heimat keine medizinische Hilfe bekommen konnten. Eine Situation für die Kinder, die sich bis heute kaum verändert hat.

Eine traurige Tatsache und für Friedensdorf International Grund genug, sich weiterhin in Afghanistan und für die Kinder dieses Landes zu engagieren. Und das obwohl die Bedingungen für die Erteilung der notwendigen Visa bei der Deutschen Vertretung in Kabul zunehmend erschwert werden. Vermehrte Auflagen lassen die Beantragung eines jeden einzelnen Visums zu einer bürokratischen Herausforderung werden und erzeugen Mehraufwand für alle Beteiligten.

Trotz allem steht in der zweiten Februar-Woche nun der 68. Hilfseinsatz an, der neben den afghanischen Kindern auch Mädchen und Jungen aus Zentralasien und dem Kaukasus berücksichtigen wird. Die Friedensdorf-Mitarbeiter werden die Kinder am 12. Februar auf dem Düsseldorfer Airport erwarten. Kleine Patienten aus sechs verschiedenen Ländern sind dann an Bord der Boeing 737. Am 15. Februar startet der Flug dann von Düsseldorf aus in die entgegengesetzte Richtung. An Bord werden dann Kinder sein, die Krankenhäuser, Arztpraxen und damit auch ihre Erkrankungen und Verletzungen hinter sich gelassen haben. Auf sie alle wartet das Wiedersehen mit ihren Familien.