Im tropischen Ozeanbecken des Großaquariums Sea Life erblickten gleich sechs Schwarzspitzenriffhaie das Licht der Unterwasserwelt. Die Geschwister wurden direkt nach der Geburt aus dem Becken geholt und haben ihre Kinderstube hinter den Kulissen bezogen.
Geburtshelfer bei diesem einmaligen Erlebnis war Klaus Spieler, Taucher seit der ersten Stunde im Sea Life Oberhausen. Auch für ihn war das ein ganz besonderes Erlebnis: „Viele Tiere habe ich in den letzten zehn Jahren mit großgezogen, aber so hautnah dabei zu sein und direkt sechs neuen Bewohnern auf die Welt zu helfen, ist auch für mich eine ganz neue Erfahrung.“ Er befand sich beim Einsetzen der Geburt bei einem Routinetauchgang im Becken und gab direkt den Kollegen an Land Bescheid. „Bei so einer Geburt heißt es vor allem schnell sein. Wir wollten die Tiere so schnell wie möglich in das vorbereitete Babybecken hinter die Kulissen bringen, um sie in der Quarantäne-, jetzt Neugeborenenstation vom ersten Moment an genau beobachten zu können“, erklärt Dr. Oliver Walenciak, Kurator des Oberhausener Großaquariums.
Bereits vor einiger Zeit war die Hai-Mutter in einem Zylinder aus Mesh- und PVC-Rohren untergebracht worden. Eine selbstentworfene Konstruktion der Tierpfleger in Oberhausen.
„Diese Art kann bis zu sechs Tiere bei einem Wurf bekommen und mit dieser Geburt haben wir direkt den Hauptgewinn gezogen“, freut sich Walenciak. Bei Schwarzspitzenriffhaien handelt es sich um sogenannte „freischwimmende Haie“, diese müssen immer in Bewegung bleiben, um genügend frisches Wasser durch ihre Kiemen strömen zu lassen.
Dass gerade in Oberhausen bei den Schwarzspitzenriffhaien der Babyboom ausgebrochen ist, verwundert nicht. „Hier haben wir eine Gruppe von insgesamt 13 Haien, die jetzt alle nach und nach ins geschlechtsreife Alter gekommen sind, das sind ideale Voraussetzungen für den Start eines Zuchtprogramms.“