Den kuriosen Diebstahl von Tieren und zwei teuren Brutmaschinen aus dem beliebten Tiergehege am Kaisergarten nehmen die Oberhausener Jäger zum Anlass, erneut die Entscheidung des Rathauses zur Befriedung des bisherigen Jagdreviers im Kaisergarten zu kritisieren. Die Untere Jagdbehörde hatte das Oberhausener Freizeitareal am Rhein-Herne-Kanal zu einem befriedeten Bezirk erklärt, Kaninchen, Enten oder Gänse dürfen dort nun nicht mehr geschossen werden – die Kreisjägerschaft hatte das massiv kritisiert.
„Wir Jäger sind früh morgens und spät abends in den Jagdbezirken, damit haben wir den Kaisergarten auch ein Stück mit überwacht“, meint Gisela Matten, Vorsitzende der Kreisjägerschaft. Ihr Mann, Hans Matten, hat den Kaisergarten als Jagdgebiet gepachtet.
Matten erinnert an einen Vorfall im Kaisergarten, bei dem ein Shetland-Pony 2004 von Tierquälern schwer misshandelt wurde. Das Shetland-Pony verendete trotz notärztlicher Behandlungen an seinen inneren Verletzungen. „Wir haben die Täter ertappt. Bei der Polizei haben wir ein Phantombild erstellen lassen, das bei der Fahndung helfen sollte“, erinnert sich Gisela Matten. Gefunden worden seien die Täter zwar nicht, so Matten, doch der Vorfall zeige, dass die Jäger eine wichtige Kontrollfunktion erfüllten. „Dieser Aspekt wurde von der Stadt außer Acht gelassen.“
Ein Argument, das eine Leserin nicht gelten lässt, die sich bei der Redaktion gemeldet hat. Sie wohnt seit über vier Jahrzehnten in Sterkrade und fordert ähnlich wie die Grünen eine Ausweitung der befriedeten Bezirke: Auch der Volkspark Sterkrade und das Gelände am Centro sollte nach Meinung der Sterkraderin nicht bejagt werden, weil sich der Erholungscharakter bzw. im Falle des Centro die Nutzung des Geländes nicht mit dem Gebrauch von Schusswaffen vertrügen.