Oberhausen. Endlich kommt etwas in Bewegung auf dem Stahlwerksgelände in Oberhausen: Mehrere Geschäfte bekunden ihr Interesse. Roller Möbel, Roller Küchen, Strauss-Berufsbekleidung und Sport-Decathlon wollen dort Filialen eröffnen. Ein kleines Fachhandelszentrum scheint sich zu entwickeln.

Rund um den Baumarkt Hornbach auf dem früheren Stahlwerksgelände an der Osterfelder Straße scheint sich ein kleines Fachhandelszentrum zu entwickeln: Der westfälische Billig-Möbelhändler „Roller“ will sich mit einem Einrichtungshaus und einem Küchenstudio ansiedeln, das bisher in der Essener Innenstadt vertretene französische Sportartikel-Geschäft „Decathlon“ hofft künftig auf gute Umsätze mit Sportgeräten sowie selbst produzierter sportiver Kleidung und der hessische Berufsbekleidungs-Spezialist „Engelbert Strauss“ will Handwerkern schützende Arbeitstextilien verkaufen. Eine entsprechende Meldung von „Radio Oberhausen“ wurde von der städtischen Wirtschaftsförderung und einzelnen Unternehmen bestätigt.

Ob die Geschäfte hinter dem Spielhallen-Ufo-Gebäude noch in diesem Jahr bauen und eröffnen können, ist aber noch unklar. „Wir stehen mitten in einem Prozess, diese Vorhaben mit verschiedenen Stellen abzustimmen“, sagt Oberhausens oberster Wirtschaftsförderer, Frank Lichtenheld.

Schutz für die Innenstädte

Denn die Ansiedlung von Einzelhandel auf dem 60 Hektar großen Areal gegenüber dem Centro-Gelände unterliegt harten Beschränkungen: Ein Verkauf privater Konsumware darf dort nur in kleineren Geschäften bis zu 800 Quadratmetern erfolgen oder wenn ein Nachweis erbracht wird, dass dort keine zentrenrelevanten Waren vertrieben werden. Durch diese Maßregel will man die Innenstädte schützen. Derzeit werden Gutachten über die Vorhaben erstellt und geprüft.

So muss die Essener IHK die Ansiedlung der Handelsgeschäfte absegnen: Dabei kommt es etwa darauf an, ob und wie viel zentrums-relevante Ware (Handtücher, Pfannen, Geschirr) „Roller“ neben seinen Möbeln und Küchen verkaufen will. Danach muss die Bezirksregierung Düsseldorf jedes einzelne Handelsobjekt absegnen.

Freude über Interesse

Und was passiert auf dem Gelände?

Im hinteren Bereich des Stahlwerksgeländes sollte die Skihalle gebaut werden. Dort will der Eigentümer des Geländes, die Giesers Stahlbau aus Bocholt, mittelständisches Gewerbe ansiedeln.

In sechs Wochen soll ein neues Bauschild errichtet werden. Interessierte Firmen hätten bereits angefragt, heißt es.

Wirtschaftsförderer Lichtenheld begrüßt das Interesse des Handels: „Die Unternehmen sind begeistert von der Lage des Geländes nahe dem Centro, von der hohen Kundenfrequenz der Neuen Mitte und der einmaligen Mischung aus Einkauf und Freizeit.“ Die ersten Anfragen der drei Handelsunternehmen seien vor einem dreiviertel Jahr eingetrudelt. Man habe weitere Interessenten, deren Konzept man aber prüfen müsse. „Das Interesse des Handels ist ein gutes Zeichen, wir freuen uns über alles auf dem Gelände, was die Themenwelt Freizeit und Einkauf unterstützt.“

Die IHK bewertet die neuen Pläne skeptischer. „Die Fläche ist ein hochwertiges Filetstück, wo wir lieber hochwertige Dienstleistungen und Technologieunternehmen sehen würden“, sagt IHK-Vizegeschäftsführer Guido Zakrzewski.