Nur zwei von sechs 8. Klassen der Heinrich-Böll-Gesamtschule durften jetzt an der Berufsorientierungsmaßnahme teilnehmen. Das sorgte bei vielen Eltern für Wirbel und Unverständnis (wir berichteten). Zumal die Vermutung im Raum stand, die NRW-Landesregierung hätte hier mit einem Federstrich weitere Kürzungen durchgedrückt. Um die erhitzten Gemüter ein wenig zu beruhigen, bezieht Gesamtschulleiter Reiner Geßwein dazu Stellung.
„Für unsere Berufsförderungsangebote haben wir schon Preise erhalten, die führen wir seit Jahren durch – und dabei wird es auch bleiben.“ Finanziert würde dieses Programm aus Bundesmitteln. Dass die Kurbel als Träger der Oberhausener Maßnahme nur noch Gelder für zwei Klassen hatte, habe an einer Umorganisation der Finanzierung gelegen. „Die Mittel sind also keineswegs zusammengestrichen worden, sondern sie standen nicht bereit, weil es bei der zuständigen Stelle in Bonn stockte“, erläutert Geßwein.
Freie Kontingente bei anderen Trägern
Da der Schule die Situation auch nicht gefällt, hat sich Geßwein bereits umgehört. Dabei erfuhr er: Ein anderer Träger hat noch Kontingente für zwei weitere Klassen frei. „Davon werden dann jetzt wohl in Kürze die Klassen 8c und 8d profitieren“, sagt der Schulleiter. Und auch für die Klassen 8e und 8f werde die Heinrich-Böll-Gesamtschule noch in diesem Jahr eine Lösung finden, versichert Geßwein.
Die von Eltern kritisierte Auswahl der Klassen, die an dem Projekt zur Förderung der Ausbildungsreife teilnehmen durften, erfolgte laut Geßwein übrigens ausschließlich aus organisatorischen Gründen. „Unsere Schüler lernen in Verbänden und wir haben uns halt bemüht zu verhindern, dass zum Beispiel ein Deutschkurs plötzlich nur noch halb besetzt ist.“