Oberhausen. Jahrelang wurde es geduldet, wenn Besucher der über die Stadgrenzen hinaus bekannten Oberhausener Kultureinrichtung „Ebertbad“ in der Fußgängerzone parkten. Jetzt beschwerte sich ein Anwohner – und das gleich bei der Bezirksregierung. Die Stadt musste reagieren - und erzürnt Gäste

Das Ebertbad im Theaterviertel gehört zu den beliebtesten Kultureinrichtungen der Stadt. Doch wer mit dem Auto kommt, hat neuerdings ein Problem: Eine Schranke sperrt ab sofort jenen Platz vor dem Bad ab, der seit rund 15 Jahren als Parkplatz auch von Besuchern des Theaters nebenan genutzt worden war. Parkplätze müssen nun anderswo gefunden werden. Die Gästen sind entrüstet.

„Mit dem Ebertbad und dem Theater hat die Stadt zwei äußerst attraktive Spielstätten, die weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt sind“, schreibt uns Leserin Anita Freund. „Es stößt auf großes Unverständnis, wenn vor Beginn der Vorstellungen die nervenaufreibende Suche nach einem Parkplatz ansteht.“ Dringend müsse die Stadt handeln – und den Platz notfalls als gebührenpflichtige Stellfläche wieder öffnen.

Platz war nie als Stellfläche für Pkw vorgesehen

Das geht nicht, heißt es aus der Pressestelle der Stadt Oberhausen. Denn der Platz am Ebertbad war nie als Stellfläche für Pkw vorgesehen, er ist eigentlich eine Fußgängerzone. Das Parken war bisher also nur geduldet worden.

Fördergelder

Wenn der Umbau eines Platzes mit Landesmitteln gefördert wird, besteht eine Sperrfrist, in der dieser Platz nicht verändert oder anders als vereinbart genutzt werden darf.Eine solche förderrechtliche Bindung besteht nach Angaben der Stadt am Ebertplatz nicht mehr. Die Stadt könnte den Platz verändern, ohne Fördergelder zurückzahlen zu müssen.

Daran hat sich nun ein Anwohner offenbar massiv gestört. Knallende Autotüren und Fahrgeräusche nach einer Vorstellung, das ist offenbar zu viel geworden. Der Bürger schrieb gleich die Bezirksregierung Düsseldorf, die als Aufsichtsbehörde wiederum die Stadtverwaltung über die Bürgerbeschwerde informierte und eine Stellungnahme einforderte. Das Rathaus ließ in der Antwort am 17. Januar durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) die Schranke aufstellen.

Schranke ist dauerhaft geschlossen

Sichergestellt werden solle damit nicht nur ein autofreier Platz, sondern auch, dass verbotenerweise abgestellte Fahrzeuge einen möglichen Einsatz der Feuerwehr behinderten. Die Schranke ist dauerhaft geschlossen, nur zum Be- und Entladen darf sie geöffnet werden.

Das Ebertbad informiert seine Gäste über den Stellplatzengpass. „Viele Kunden sind entrüstet“, heißt es. „Auch mit dem Platz war es immer eng, uns fehlen Besucherparkplätze.“ Auch aus dem Theater wird deutlich: Zusätzliche Stellplätze sind bei Besuchern dringend gewünscht.