Wolfgang Große Brömer (SPD), Vorsitzender des Landtagsschulausschusses, hat die Stellungnahme der Oberhausener CDU-Führung von Wilhelm Hausmann und Simone-Tatjana Stehr zum Landesgutachten über den Unterrichtsausfall an NRW-Schulen scharf angegriffen.

„Die Pressemitteilung kann man nur als blamabel bezeichnen. Solche Fehler passieren, wenn man als örtliche CDU ungeprüft und offensichtlich ohne eigenen Sachverstand Pressemeldungen der CDU-Landtagsfraktion übernimmt“, urteilt Große Brömer. „Fakt ist, dass das Gutachten, das von zwei unabhängigen Sachverständigen erstellt worden ist, zwar im Auftrag des Schulministeriums, aber mit Unterstützung des Ausschusses für Haushaltskontrolle in Auftrag gegeben worden ist“, stellt er klar. Hintergrund sei damals die Diskrepanz zwischen der – von Frau Stehr so gelobten – Unterrichtsausfallstatistik von CDU-Schulministerin Sommer und der Erhebung des Landesrechnungshofes gewesen. Der Rechnungshof hatte einen mehr als doppelt so hohen Ausfall festgestellt als die von Ministerin Sommer veröffentlichten Zahlen. „Heute würde man die Zahlen von Sommer als ADAC-Standard definieren“, spottet Große Brömer.

Die Auswertung des Gutachtens sei in der letzten Sitzung des Schulausschusses von allen Fraktionen geschoben worden, weil der Ausschuss vor einer Bewertung des Gutachtens erst die beiden Sachverständigen anhören will. Große Brömer: „Das ist der Beleg dafür, dass die Landtags-CDU – offensichtlich im Gegensatz zur Oberhausener CDU – zu einer sachlichen Diskussion bereit ist. Und es wird deutlich, dass sich Schulministerin Löhrmann nicht vor diesem Thema drücken will.“