Die Aussichten, in Oberhausen einen Job zu finden, sind gar nicht so schlecht. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer Analyse des Kölner Unternehmens Headhunter-Light.de. Danach landete Oberhausen von allen deutschen Städten mit über 100 000 Einwohnern auf Platz 15, nach Bonn und Neuss sogar auf Platz drei in NRW.
Alle Berufe und Branchen
Rund 920 000 Stellenausschreibungen der deutschen Top-Online-Jobbörsen inklusive der Ausschreibungen der Bundesagentur für Arbeit seien in die Datensammlung eingeflossen, erklärt Headhunter-Light-Geschäftsführer Peer Bieber. Alle erfassten Angebote in einer Stadt seien dann in Relation zu ihrer jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt worden. „Bei unseren Berechnungen haben wir dann auch berücksichtigt, dass ein und dieselbe Stelle in mehreren Internetportalen angeboten wird“, sagt Bieber.
Bei den erfassten Angeboten habe man nicht bestimmte Berufe berücksichtigt, sondern alle Branchen und Positionen – vom Handwerker bis zum Geschäftsführer. Bei der Datenerfassung sei aufgefallen, dass offene Stellen in Oberhausen relativ stark im Internet angeboten würden. Bieber führt das darauf zurück, dass die Unternehmen hier aktiver für ihr Angebot werben müssen als Firmen in anderen Städten.
Nimmt man nur die Ruhrgebietsstädte, liegt Oberhausen auf dem ersten Platz, mit deutlichem Abstand folgen Duisburg (Platz 24), Essen (35) und Recklinghausen (38). Bottrop und Mülheim folgen auf den Plätzen 72 und 73. Bei der letzten Analyse aus dem Jahr 2012 lag Oberhausen noch auf Platz 27.
Peer Bieber hat sein Unternehmen vor dreieinhalb Jahren gegründet. Es sucht für Firmen, die Jobs anzubieten haben, geeignete Kandidaten. Auf dem Internetportal Talentfrogs hat er sich auf die Vermittlung von Quereinsteigern spezialisiert. „Hier heben wir besonders die Fähigkeiten von Interessenten hervor.“ Ist das so außergewöhnlich?
Hohe Bereitschaft
„Meiner Ansicht nach hat die Personalpolitik vieler deutscher Unternehmen es den Beschäftigten schwer gemacht, ihre Fähigkeiten und Talente auch in anderen Branchen einzusetzen.
Dabei ist der Wunsch, beziehungsweise die Bereitschaft von Beschäftigten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen auch in anderen Bereichen einzusetzen, sehr hoch. Branchenbeschränkungen spielen für sie dabei kaum eine Rolle“, meinte Bieber in einem Interview mit dem Magazin Human Resources anlässlich der Verleihung des Preises HR Innovation Slam, mit dem Talentfrogs im Jahr 2012 auf der Zukunft Personal, Europas größter Fachmesse für Personalmanagement, ausgezeichnet wurde.