Oberhausen. . Mit einem neuen Anbau will das Katholische Klinikum Oberhausen nicht nur das Krankenhaus, sondern gleichzeitig auch die Mülheimer Straße verschönern.

Leerstehende Ladenlokale, verfallene Hausfassaden und ein seit Monaten komplett eingerüstetes Arbeitsamt: Die Mülheimer Straße, wichtigste Verkehrsader Oberhausens ist momentan nicht überall eine Augenweide. „Wir sitzen mit dem St. Josef Hospital hier an einem der prominentesten Standorte in der Stadt“, sagt Wilhelm Hausmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO): „Daraus ergibt sich auch eine Verantwortung.“ Für insgesamt rund 200 000 Euro wird darum in den kommenden Wochen ein Turm als Anbau an den Ostflügel des Hospitals entstehen, der Blicke auf das Krankenhaus ziehen und gleichzeitig die Mülheimer Straße in optischer Hinsicht bereichern soll.

Provisorium fällt weg

Mit Metallplatten in verschiedenen Größen wird der 14 Meter hohe und sieben Meter breite Turm von außen verkleidet und außerdem von mehreren LED-Lampen ins rechte Licht gesetzt. Daniel Dratz vom beauftragten Oberhausener Architekturbüro „Dratz & Dratz“ spricht von einer „monolithischen“ Form. Sein Bruder Ben Dratz ergänzt: „An diesem ausgesprochen prominenten Bereich wollten wir etwas Besonderes schaffen.“

Dabei hätte es an dieser Stelle auch eine pragmatischere Lösung getan. Denn der profane Anlass für den Turmbau besteht in Mängeln an den vorhandenen Fluchtwegen. Mit dem neu zu errichtenden markanten „Fluchtwegeturm“ sollen diese beseitigt werden. Das hässliche Provisorium gehört dann der Vergangenheit an.

„Wir wollen mit diesem Turm zeigen, dass wir das St. Josef als Standort weiter nach vorne bringen wollen“, erklärt KKO-Geschäftsführer Michael Boos seine Überlegungen. „Bereits mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches haben wir gezeigt, dass wir an das Krankenhaus glauben.“ Weitere Arbeiten sind nicht ausgeschlossen. „Mittelfristig wird sich jedoch nichts weiter tun.“

Die Baugenehmigung für den Turm liegt vor „und auch die Statik wird in den kommenden Tagen abschließend geprüft“, so der Architekt Ben Dratz. Anfang Februar werden die Vorarbeiten beginnen, mit denen die alteingesessenen Oberhausener Unternehmen Geese und Viefhaus beauftragt sind. Bereits Mitte März könnte der Turm stehen, wenn die Witterung es zulässt. „Zwar müssen wir bei diesem Projekt nicht weit in die Tiefe gehen, doch sobald die Temperaturen unter Null sinken und es Frost gibt, müssen die Arbeiten unterbrochen werden“, schränkt Hausmann ein.

Der Blick auf die benachbarte denkmalgeschützte Marienkirche soll nicht verbaut werden. „Wir haben unsere Pläne mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen“, so Ben Dratz. „Dort gab es keine Einwände gegen unser Projekt.“