Weniger Menschen in Oberhausen scheiden freiwillig aus dem Leben. Verübten 2011 laut Statistischem Landesamt noch 16 Menschen Suizid, so waren es 2012 nur noch 15 (11 Männer und 4 Frauen). Die meisten Selbsttötungen in den letzten 20 Jahren gab es 2007 mit 29 Suiziden.

„Durch Selbstmord sterben in Deutschland heute leider mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch oder Aids zusammen“, sagt Michael Lobscheid von der IKK-Classic. „Bei Kindern und Jugendlichen bis 25 Jahre ist Selbstmord sogar die zweithäufigste Todesursache.“

In vielen Fällen hätten Selbstmorde aber vielleicht verhindert werden können, wenn rechtzeitig gegengesteuert worden wäre. Denn: 90 Prozent aller Selbsttötungen stünden in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung, meist einer Depression, bei der eine Therapie aus der Krise helfen könnte. Alarmzeichen seien hoffnungslose Stimmungslagen und eine übertriebene negative Sicht auf die Welt und sich selbst. Dabei sei die Annahme, dass die Gefahr gering ist, wenn jemand über seine Selbstmordabsichten spricht, falsch. 80 Prozent aller Suizide würden zuvor angekündigt.

Erste Hilfen für Betroffene bietet die Telefonseelsorge, 24 Stunden kostenlos unter 0800/11 10 111 erreichbar oder der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamts: 82 52 804.