Die Pläne, auch in Oberhausen eine so genannte Jugendberufsagentur aufzubauen, begrüßt Christiane Fern, Chefin der Agentur für Arbeit: „Es wäre gut, wenn es für Jugendliche eine solche eigene, zentrale Anlaufstelle in Oberhausen gäbe.“ Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sind Jugendberufsagenturen für Menschen unter 25 Jahren politisch gewollt. Die Idee: Unter einem Dach finden junge Menschen Beratung rund um das Thema Berufswahl und Ausbildung sowie Hilfe bei Arbeitslosigkeit.
In Oberhausen hat es schon Gespräche darüber gegeben, intern wird überlegt, diese im geplanten Neubau an der unteren Marktstraße unterzubringen. Dort hat die OGM wie berichtet die alte Markthalle und angrenzende Gebäude gekauft, um ein zentrales Jobcenter zu errichten. „Wir können die Wege für eine Jugendberufsagentur jetzt schon vorbereiten“, sagte Fern, entschieden werden müsse etwa, ob unter das gemeinsame Dach auch Einrichtungen wie die Drogenberatung oder die Jugendhilfe gefasst würden.
Die Chefin der Arbeitsagentur fordert aber auch Einsatz von der Zielgruppe. Über deren mangelnde Flexibilität wundere sie sich manchmal. Etwa, wenn es darum gehe, für eine Lehrstelle in eine andere Stadt des Ruhrgebiets oder gar nach Düsseldorf zu fahren. So gebe es Angebote für begehrte Lehrstellen im Frisörhandwerk, die in Oberhausen so vielleicht nicht vorliegen, „aber trotzdem überschreitet man nicht die Stadtgrenze“, wundert sich Fern, „ich habe gedacht, die Mobilität wäre hier größer, weil die Städte doch so dicht beinander liegen“, sagt Fern, die aus Norddeutschland kommt. Zumal es hier ja ein dichtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln gebe.
Frustrierend sei auch, dass viele Info- und Werbeveranstaltungen der Agentur für eine Ausbildung im Pflegebereich bei den Jugendlichen auf wenig Resonanz stießen. Was sicher auch am schlechten Image dieser Wachstumsbranche liege: schlechte Arbeitszeiten, geringer Verdienst.