Oberhausen. Im NRZ-Bürgerbarometer zeigt sich, dass die Oberhausener mit der Stadtverwaltung als Dienstleister deutlich weniger zufrieden sind als noch vor zwei Jahren

Oberhausener Bürger erteilen ihrer Stadtverwaltung deutlich schlechtere Noten als noch vor zwei Jahren. Lediglich knapp ein Drittel der beim aktuellen NRZ-Bürgerbarometer befragten Oberhausener findet die örtliche Behörde bürgerfreundlich oder sogar sehr bürgerfreundlich. 2011 hatte sich noch jeder zweite Befragte zufrieden mit dem Service durch die städtischen Bediensteten geäußert.

„Die Stadtverwaltung versteht sich als Dienstleister für die Bürger. Wie bürgerfreundlich ist aus Ihrer Sicht die Verwaltung der Stadt Oberhausen?“, lautete die Frage beim NRZ-Bürgerbarometer, einer wissenschaftlichen Studie der NRZ und der Universität Duisburg-Essen. Lediglich vier Prozent stufen die Verwaltung nun als „sehr bürgerfreundlich“ ein und 25 Prozent als „bürgerfreundlich“. Beim Bürgerbarometer 2011 hatten noch 20 Prozent das Prädikat „sehr bürgerfreundlich“ vergeben, und 29 Prozent erklärt, die Stadtverwaltung sei „bürgerfreundlich“.

Oberhausen fällt im Vergleich deutlich ab

Mittlerweile „sind die meisten Befragten in dieser Frage indifferent“, sagt die Leiterin der Studie, Sabine Lauderbach vom Institut für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen. Die Interviewer erhielten als Antwort also sprichwörtlich ein Schulterzucken. „Rund 15 Prozent der Befragten sagen, dass die Verwaltung der Stadt Oberhausen eher nicht bürgerfreundlich sei“, so Lauderbach.

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Auf einer Skala von 1 bis 5 sank damit der Durchschnittswert von 2,45 auf 2,83. Im Vergleich zu benachbarten Städten im Ruhrgebiet und am Niederrhein, in denen diese Frage zwischen 2008 und 2013 ebenfalls bei Bürgerbarometern gestellt wurde, fällt Oberhausen mittlerweile deutlich ab. „Nur die Befragten des Bürgerbarometers in Mülheim gaben schlechtere Zufriedenheitswerte hinsichtlich der Freundlichkeit der Stadtverwaltung ab“, sagt Lauderbach.

Osterfeld führt in Oberhausen

Die besten Zufriedenheitswerte zeigen noch die Befragten in Osterfeld (Note 2,58). Zwischen den Stadtteilen Alt-Oberhausen (2,91) und Sterkrade (2,85) gibt es nur geringfügige Abweichungen.

Frauen sehen den Dienst am Bürger in den Oberhausener Amtsstuben kritischer als Männer. Sie vergeben im Durchschnitt die Note 2,90, während der Zufriedenheitswert der Männer bei liegt 2,76.

„Insbesondere die Befragten im Alter zwischen 50 und 59 Jahren geben an, die Stadtverwaltung nicht bürgerfreundlich zu finden“, so Lauderbach. Der Durchschnittswert beträgt hier 2,96. Bei den über 70-Jährigen steigt die Zufriedenheit wieder leicht auf einen Wert von 2,72. Damit sind die ältesten Befragten noch am zufrieden-sten mit dem Dienstleister Stadt.