Dass sich Kunden über die Unpünktlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs beschweren, ist ja Alltag. Dass man ihm hingegen Schnelligkeit vorwirft, eher Seltenheit. Doch der Oberhausener Dennis W. ist regelrecht „über die Fahrmentalität eines Busfahrers der Oberhausener Stadtwerke erschrocken“, weil dieser angeblich mit 51 km/h fuhr – in der Tempo-30-Zone.

An der Rothebuschstraße in Osterfeld soll es passiert sein, dort wurde erst vor wenigen Wochen das Tempolimit von 50 auf 30 gesenkt. „Die Kanalschachtdeckel an der Straße sitzen nicht mehr richtig. Deshalb wird die Straße voraussichtlich im zweiten Quartal 2014 teilsaniert“, teilt ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Um Erschütterungen zu vermeiden, sei die Straße deshalb zur Tempo-30-Zone erklärt worden. Allerdings nur vorübergehend. Sobald die Sanierung beendet ist, erlaube die Stadt dort wieder 50 Stundenkilometer.

Dennis W. ist dennoch oder gerade deshalb über den Busraser verärgert: „Seit vergangener Woche deuten gut sichtbare Schilder darauf hin, an die sich die Stoag offenbar nicht halten muss.“ Er weist auf die Gefahrenstelle hin sowie auf Gefahren für stehende Fahrgäste bei einer eventuellen Vollbremsung und fragt empört: „Gilt etwa für die Stoag-Busse ein Sonderrecht?“

„Natürlich nicht“, entgegnet Stoag-Pressesprecherin Sabine Müller, auch für alle Busse des Verkehrsunternehmens sei die Straßenverkehrsordnung einzuhalten.

Busfahrer, die zu schnell unterwegs sind, müssen – sofern sie geblitzt werden – die Verwarnung sogar aus eigener Tasche bezahlen. Die Rothebuschstraße sei durch parkende Autos sehr eng, dass ausgerechnet hier der Fahrer mit mehr als 30 km/h durchgefahren sein soll, kommt der Sprecherin ungewöhnlich vor. Dass sich Kunden allgemein über die zu forsche Fahrweise von Bussen beschweren, käme zwar selten, aber durchaus mal vor.