Der nächste Rat wird bunter, wird zersplitteter, vielleicht auch extremer werden. Ein Trend, der andere Städte schon erreicht hat. Denn für einen Ratssitz reichen schon gut ein Prozent der Stimmen aus. Es ist dabei in Oberhausen noch nicht ausgemacht, wem diese Entwicklung am Ende am meisten schadet: der seit Jahrzehnten regierenden SPD oder der seit Jahrzehnten in der Opposition befindlichen CDU.
In der Regel kosten Protestgruppen als Hort der mit der Stadtpolitik unzufriedenen Wähler erst einmal die Regierungsparteien die meisten Stimmen. Doch die sich seit der vergangenen Wahl auf strammen Oppositionskurs zu Rot-Grün befindenden Christdemokraten haben es anderseits auch nicht geschafft, als Sammelbecken der Protestbürger zu fungieren. Denen scheint eben doch eine Partei neben der CDU notwendig.
Die SPD hat aus früheren Fehlern gelernt, beteiligt ihre Basis und sogar Nicht-Mitglieder. Dieser Wille muss aber auch in der Tagespolitik umgesetzt werden: Zu viele Bürger fühlen sich noch von Rathaus-Entscheidungen überfahren oder nicht ernst genommen.