Wer sein Haus auf Wärmelecks mit speziellen Wärmebildkameras untersuchen lässt, erhält in diesem Jahr erstmals einen deutlichen Rabatt: Statt 190 Euro müssen Hauseigentümer nur noch 150 Euro für eine umfassende Untersuchung mit unabhängigen Gutachtern zahlen. Den Unterschied von 40 Euro erstattet das der Stadt und RWE gehörende Unternehmen Energieversorgung Oberhausen (EVO). Die Firmenspitze hat alle 68 000 Haushalte in Oberhausen angeschrieben, um für die Aktion zu werben.
Erstmals rufen die Stadt Oberhausen, die Verbraucherzentrale und die EVO gemeinsam Hausbesitzer dazu auf, sich an der Thermografie-Aktion zu beteiligen. Die Untersuchung wird auch von der Europäischen Union und dem Land NRW gefördert.
Notwendig für die Energiewende
Mit Hilfe des Zuschusses der EVO und der Unterstützung durch gleich zwei Partner hofft die Stadt, möglichst viele Hausbesitzer zu aktivieren. Denn es geht beim Energiesparen ja eben nicht nur um das liebe Geld. „Ohne eine energetische Sanierung von Gebäuden kann die Energiewende in Deutschland nicht gelingen“, sagt Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale.
Die Thermografie-Aktion funktioniert nur bei Kälte und nächtlicher Dunkelheit. Dann kann die Spezialkamera Schwachstellen von Häusern anzeigen, also die Punkte, an denen Energie unnötig verpufft.
Umweltdezernentin Sabine Lauxen hält es für entscheidend, dass Fachleute die schönen bunten Bilder beurteilen, die die Gutachter mit der 40 000 Euro teuren Thermografie-Kamera machen.
„Man erkennt zwar schon auch als Laie den einen oder anderen Schwachpunkt, aber wirklich wertvoll sind die Aufnahmen nur dann, wenn ein Experte sein Urteil darüber fällt.“
Wohl wahr. Normalerweise leuchten die energetischen Schwachstellen eines Hauses glutrot auf dem von der Spezialkamera gemachten Foto. Doch Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, hat eine Fotografie mit beinahe schwarzer Fassade in der Hand, hinter der sich dennoch ein Wärmeleck verbirgt. „Das ist ein Gebäude mit hinterlüfteter Fassade, bei der die Oberflächentemperaturen für den Laien gar nicht erkennbar sind.“
Zbick erklärt, dass Energieberater nach der Thermo-Aufnahme des Hauses auch den Stromverbrauch unter die Lupe nehmen. „Wir klären außerdem über Förderprogramme für Sanierungsmaßnahmen auf“, sagt sie. Der Gesamtpreis bleibe bei 150 Euro.
Kein Hauseigentümer kann vor der Aufnahme wissen, welch überraschende Wärmelecks entdeckt werden. „Wir haben es für unser Haus gemacht und fanden es total spannend“, sagt Sabine Lauxen.