Oberhausen. . Andreas Stahl, Leiter des Büros für Chancengleichheit, hält Oberhausen insgesamt aber für attraktiv.

Dass Oberhausen eine attraktive und lebenswerte Stadt ist, steht für den gebürtigen Buschhausener Andreas Stahl außer Frage. Als Leiter des städtischen Büros für Chancengleichheit will er jedoch darauf hinarbeiten, dass sich alle Mitbürger in Oberhausen wohlfühlen und gerne hier leben . Darum gibt es ihm zu denken, wenn die Attraktivität der Stadt für Senioren deutlich geringer eingeschätzt wird, als noch beim vergangenen NRZ-Bürgerbarometer im Jahr 2011. „Wenn sich der Wert innerhalb von nur zwei Jahren doch recht deutlich ändert, wirft das natürlich Fragen auf.“ Der Durchschnittswert in der Kategorie „Senioren“ hatte sich von 2,48 auf 2,97 verschlechtert.

Funktionierender Nahverkehr

Eine Erklärung, warum die Attraktivität deutlich geringer eingeschätzt wird, kann Stahl nicht finden. „Meiner Ansicht nach haben sich die Rahmenbedingungen kaum geändert. Oberhausen hat immer noch einen funktionierenden öffentlichen Nahverkehr und auch die Stadtteilzentren kommen ihrer Versorgungsfunktion weiterhin nach.“

Beim Thema Barrierefreiheit, das gerade vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung immer wichtiger wird, sieht Stahl jedoch noch die eine oder andere Herausforderung. „Gerade was das Wohnungsangebot anbelangt, ist da einiges zu tun.“ Hier käme es aber auch auf die Initiative privater Investoren an.

Die Attraktivität Oberhausens für Familien wird im aktuellen Bürgerbarometer auf dem gleichen Niveau wie noch vor zwei Jahren eingeschätzt, der Wert liegt bei 2,61. Positiv bewertet Stahl, dass gerade die 20- bis 29-Jährigen die Attraktivität für Familien sehr hoch bewerten. „Das ist schön zu sehen, da die Mitbürger in dieser Altersgruppe anfangen, sich Gedanken über die Familienplanung zu machen.“

Betreuungsangebot als entscheidener Faktor

Das Betreuungsangebot sei ein ganz entscheidender Faktor. Und hier sieht Stahl Oberhausen gut aufgestellt. „An allen Grundschulen in der Stadt gibt es den Ganztag, auch die U3-Betreuung ist gut ausgebaut.“

Was Oberhausen darüber hinaus auszeichne, sei das Freizeitangebot. „In diesem Zusammenhang geht es mir vor allem um eintrittsfreie Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen.“ Gerade einkommensschwache Familien könnten sich nicht immer leisten, Geld auszugeben. „Es ist darum schön zu sehen, wie viele Familien im Kaisergarten spazieren gehen. Ich gehe selber gerne dorthin und verbringe Zeit mit meinen Kindern.“ Auch Angebote wie das Spielmobil „Dicker Brummer“ müssten darum erhalten bleiben.

Bemerkenswert sei das Bürgerengagement. „Ob im Sportverein oder anderswo. Die Zivilgesellschaft ist aktiv. Das Ehrenamt darf aber nicht missbraucht werden, um staatliche Aufgaben zu übernehmen.“