Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen und allen Lebensphasen, war das Thema von rund 180 Teilnehmern einer Veranstaltung im Zentrum Altenberg. Die gemischte Runde war auf Einladung der Lebenshilfe und der Stadt zusammengekommen.

Oberbürgermeister Klaus Wehling räumte ein, dass die Verwirklichung der Inklusions-Idee nicht einfach sei: „Es gibt viele Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Doch eines sollte uns allen klar sein: Es gibt keine Alternative zur Inklusion!“

Positive Beispiele in Oberhausen

Wehling zählte viele positive Beispiele aus Oberhausen auf, bei denen Inklusion bereits gelebt wird. Exemplarisch nannte er den Musikkreis Regenbogen, das Wohnquartier am Mattlerbusch, den LEA Leseklub oder die Initiative „Inklusion im und durch Sport“.

Norbert Killewald, Beauftragter der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, beleuchtete in seinem Einstiegsreferat Grundlagen der Inklusion. Dabei wurde deutlich, dass dies gar kein neues Thema ist, sondern seit 1949 fester Teil des Grundgesetzes ist. Gleichzeitig machte Killewald deutlich, dass von Inklusion alle Bevölkerungsgruppen profitieren.

Dann wurde es emotional und greifbar für die konkrete Situation in Oberhausen. Andreas Stahl, Leiter des Rathaus-Büros für Chancengleichheit, stellte in seinem Vortrag „Bist du es wert?“ die Punkte Würde und Verantwortung in den Fokus. Dabei wurde deutlich, dass alle eine Verantwortung zur Umsetzung von Inklusion haben. Als wichtigsten Baustein bezeichnete Stahl persönliche Begegnungen. „Es braucht dieses Kennenlernen, das Miteinander und eine gewisse Selbstverständlichkeit.“

Im Podiumsgespräch ging es um unterschiedliche Blickwinkel. Selbstkritisch gab Pfarrer Helmut Müller der Markuskirchengemeinde zu: „Wir haben die gleichen Herausforderungen wie alle. Schauen Sie sich mal unsere Kirchen an und stellen Sie fest, wie barrierefrei sie sind.“ Jens Vollweiter, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Oberhausen, machte klar, wie schwierig es ist, Inklusion für alle Behinderten-Gruppen zu realisieren: „Wo Rollstuhlfahrer Barrierefreiheit ohne Kanten brauchen, benötigen gerade Menschen mit Sehbehinderung Kanten oder andere hervorstehende Merkmale für ihre Orientierung.“

Sehr praxisnah schilderte Alfred Ludwig, Mitarbeiter der Ruhrkohle, seine Probleme und Wünsche. Seine Weiterbeschäftigung im Bergbau sei ungewiss: „Ich möchte aber nicht aufgrund meiner Behinderung weiterbeschäftigt werden, sondern wegen meiner guten Leistung.“