WillyBrandt ist seit 21 Jahren tot. Keiner der Jugendlichen, die heute die gleichnamige Mülheimer Gesamtschule besuchen, hat ihn erlebt. Doch der 100. Geburtstag des alten Herrn wird Mitte Dezember mit einer Themenwoche groß gewürdigt, und für fünf Mädchen von der Willy-Brandt-Schule gibt es schon jetzt Grund zum Feiern.

Vanessa Fitz, Dilara Akyüz, Sintia Melar, Jelena Renzler und Leoni Rimkus, allesamt aus der neunten Klasse, belegten bei einem Schülerwettbewerb den zweiten Platz, den die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung im Jubiläumsjahr ausgeschrieben hatte. Unter dem Motto „Brand(t)aktuell“ befassten sich Jugendliche mit dem Leben und Wirken des früheren SPD-Kanzlers. Teilnehmen durften nur Schulen, die Brandts Namen tragen. Neun machten mit, 38 Beiträge gingen ein. Die Mädchen aus Mülheim kamen mit einer szenischen Performance zum Thema „Freiheit“ gut an, bei der auch die jüngsten Proteste in der Türkei aufgegriffen wurden.

Vom 13. bis 18. Dezember wird sich im Rahmen einer Projektwoche die gesamte Schule mit ihrem Namensgeber intensiv befassen. „WillyBrandt soll in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen lebendig bleiben“, sagt der stellvertretende Schulleiter Mathias Kocks, und dass es durchaus Auffrischungsbedarf gäbe. Immerhin: „An unserer Schule wissen die meisten, dass er mal Bundeskanzler war.“ Weit darüber hinaus geht das Programm, das sich die Lehrer(innen) für die Themenwoche überlegt haben.

Fast 40 Projekte stehen klassenübergreifend zur Auswahl, darunter „Willy Brandts Lieblingslieder“, Befragung von Eltern oder Großeltern, Herstellung einer Geburtstagstorte, aber auch folgender Workshop: „Brandt an die Wand - Hassobjekt WillyBrandt“.

Zur Krönung der Jubiläumsaktionen ist für den 18. Dezember, Brandts Geburtstag, eine große Schulfeier geplant. Die festliche Einweihung wird am Mittwoch vor den Weihnachtsferien sein.