Oberhausen. . WBO-Chefin Guthoff: Bürger sind angetan. Statt zu festen Abfuhrterminen kommen die Wirtschaftsbetriebe auf Absprache. 250 Anfragen gibt es pro Tag. „Mülltourismus“ und wilde Entsorgung gehen zurück

Im Oktober hat die Stadt ihre Sperrmüllsammlung umgestellt. Statt das alte Sofa und den defekten Fernseher an festgelegten Tagen vor die Türe zu stellen, rufen die Oberhausener nun eine Hotline (825-6000) an, und der Sperrmüll wird innerhalb von 14 Tagen kostenfrei abgeholt. Das neue System kommt bei den Bürgern gut an, wie die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) auf Anfrage mitteilen.

„Die Änderung wird überall gut angenommen. Die Leute sind sehr angetan von dem neuen Verfahren“, sagt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. Besonders beliebt sei der Rundumservice bei Elektrogroßgeräten: Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe lesen Computerbildschirme oder Kühlschränke nicht mehr nur vom Bürgersteig auf, sondern kommen sogar in die Wohnung, damit die Oberhausener die teils schweren Geräte nicht mehr selbst mühselig vor die Tür schleppen müssen.

Vereinbart werden können Termine zwischen 7 und 12 Uhr oder zwischen 12 und 15 Uhr. „Aber individuelle Lösungen sind auch nach Absprache möglich“, sagt Guthoff. Beispielsweise könne man Elektrogeräte im Flur oder beim Nachbarn abstellen. Auch Elektrokleingeräte wie Toaster oder Fön, die sonst beim Schadstoffmobil oder Wertstoffhof abgegeben werden, sammeln die WBO-Mitarbeiter ein, wenn sie schon mal da sind.

„Kinderkrankheiten“ behoben

Zudem laufe die Zusammenarbeit mit der Stadt sehr gut. Sie kümmert sich um die Abfallberatung und koordiniert die Abholtermine, die telefonisch oder per Internet angefragt werden können. Auch seien anfängliche „Kinderkrankheiten“ inzwischen behoben. So wurde bislang nicht immer die genaue Müllmenge abgefragt oder Nachbarn stellten ihren Müll aus alter Gewohnheit ebenfalls an die Straße.

Sperrmüll-Abholung: So geht’s

Das alte Sofa ausmisten? So geht’s: Bei der Sperrmüll-Hotline
( 825-6000) oder online (www.oberhausen.de) mit dem Formular „Sperrmüllanmeldung“ einen Termin vereinbaren. Die Wirtschaftsbetriebe haben sich vorgenommen, innerhalb von 14 Tagen nach dem Anruf vorbeizukommen. Normaler Sperrmüll sollte wie gewohnt am Bürgersteig abgestellt werden.

Für Elektrogroßgeräte wie Kühlschrank oder Fernseher gibt es einen neuen Rundum-Service. Die WBO holen die Geräte nun auf Wunsch auch morgens oder nachmittags in der Wohnung ab. Auch dafür sind Hotline und Online-Formular da.

Tannenbäume zählen übrigens nicht zum Sperrmüll. Sie werden wie immer in der dritten Januarwoche vom Bürgersteig abgeholt.

„Die Sperrmüllumstellung ist in Oberhausen angekommen“, so Guthoff. Der Lern- und Gewöhnungsprozess sei zwar noch nicht beendet, aber kleinere Probleme hätten sich schon ausgeschlichen. Ganze 250 Terminanfragen gehen täglich bei der Stadt ein, die meisten per Telefon. „Spontan habe ich keine Verbesserungswünsche“, freut sich die WBO-Chefin. Grund dafür ist mitunter, dass die neue Methode einem stadtweiten Problem allmählich den Garaus mache: dem „Sperrmülltourismus“. Gehörten Fledderer, die früher ganze Sperrmüllquartiere ausschlachteten und ihre Beute auf Wagen verluden, zum unrühmlichen Stadtbild, sei ihre Zahl seit Oktober merklich zurückgegangen.

„Wilde Müllkippen gibt es immer noch, aber auch sie sind leicht rückläufig.“ Damit dieser positive Trend fortschreitet, rät sie den Bürgern, Sperrmüll nicht schon am Vorabend des vereinbarten Termins raus zu stellen, sondern möglichst lange zu warten. Die ersten Abholfuhren beginnen morgens um 7 Uhr.