Oberhausen-Sterkrade. Im Auftrag der Insolvenzverwaltung werden beim Baumarkt Max Bahr in Oberhausen Detektive arbeiten. Der Betriebsrat des insolventen Baumarkts mit der Filiale am Hirschplatz kritisiert, dass die Mitarbeiter überwacht werden. Der Insolvenzverwalter beteuert, die Aktion sei nicht gegen die Angestellten gerichtet.

Der Unmut ist groß bei den Sterkrader Mitarbeitern der insolventen Baumarktkette Max Bahr. Mitten in der Unsicherheit um ihren Arbeitsplatz in der Filiale am Hirsch-Center platzt nun eine hausinterne Mitteilung, dass Mitarbeiter einer Detektei in dieser Woche für mehrere Stunden auch im Sterkrader Baumarkt auflaufen – im Auftrag der Hamburger Insolvenzverwaltung.

Ein Sprecher bestätigt die Aktion. Er betont aber: „Sie richtet sich nicht gegen die Mitarbeiter“, sondern gelte vielmehr dem Schutz vor Diebstählen. In Zeiten des Abverkaufs, wie er derzeit in Sterkrade wegen der wohl bevorstehenden Schließung läuft, komme es häufig zu Ladendiebstählen. „Die Maßnahme dient dem Schutz der Insolvenzmasse und ist nicht ungewöhnlich.“

Eine Detektei, so heißt es in einer internen Mitteilung, die dieser Zeitung vorliegt, sei beauftragt worden, jeweils acht Stunden in einzelnen Märkten vor Ort zu sein. Welche Filialen betroffen sind, das wurde willkürlich entschieden.

Kontrollen der Kassiervorgänge

Dabei, so befürchtet der Sterkrader Betriebsrat, werde es aber auch um die Kontrolle der Kassiervorgänge gehen. „Jetzt will man uns auch noch überwachen“, sagt Herrmann Maes, Vorsitzender des Betriebsrat. „Die Belegschaft ist richtig sauer, dass man dafür noch Geld hat.“

Zudem sei der Betriebsrat über diese Maßnahme offiziell nicht informiert worden - Informationen sickerten auf anderem Weg durch.

Der Einsatz von Detektiven setzt der derzeitigen Stimmung im Geschäft noch eins drauf – seit Wochen würden Informationen über mögliche Kaufinteressenten des Sterkrader Standorts nur spärlich fließen, heißt es. Die Mitarbeiter suchen deshalb selbst einen Käufer. Bisher halten sich große Firmen aber auch auf Presseanfrage bedeckt.