Oberhausen. . Die Friseurin Manuela Krey engagiert sich doppelt. An einem Tag wird sie in ihrem Friseursalon Haare schneiden und sämtliche Einnahmen dem Hospiz spenden. Außerdem initiiert sie eine Wunschbaumaktion für Kinder aus Familien mit wenig Einkommen.
Kunden kommen in der Regel zu Manuela Krey, weil sie etwas verlieren wollen – Haare natürlich, denn die 43-jährige Osterfelderin ist Friseurin. Eine Fachfrau wohlgemerkt, mit großem sozialen Engagement. Denn zum Start in die Adventszeit will Manuela Krey ihre Kunden für gleich zwei Benefizprojekte gewinnen.
Schnipp, schnapp, Haare ab - einen ganzen Tag lang werden Krey und das achtköpfiges Team ihres Friseursalons an der Bottroper Straße für den guten Zweck Haare schneiden. Von 9 bis 24 Uhr werden die Köpfe der Kunden am Samstag, 30. November, zurechtgestutzt. Den Umsatz des Tages will Krey dem Hospiz St. Vincent Pallotti spenden, das in Osterfeld schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase palliativ begleitet. Personal- und Produktkosten des Benefiz-Haareschneidens trägt Manuela Krey selbst.
Kein geringer Einsatz für eine Kleinunternehmerin, die sich zudem in Osterfeld erst vor wenigen Wochen ein neues Standbein geschaffen hat. Über viele Jahre war Krey Inhaberin eines Friseursalons am Sterkrader Stadtteilzentrum, das sie vor kurzem verkauft hat. Nach wenigen Wochen der Selbstständigkeit eröffnete sie im September den neuen Laden. „Ich bin Osterfelderin, das ist meine Heimat“, sagt Manuela Krey beim Besuch des Lesercafés dieser Zeitung.
Im Neuanfang steckt dennoch etwas Althergebrachtes, denn aus dem alten Betrieb hat die 43-Jährige Friseurmeisterin eine zweite soziale Aktion zu Weihnachten mitgebracht. An einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum hat Krey Wunschkarten von sozial benachteiligten Kindern aus Osterfeld aufgehängt. „Die Wünsche sammelt das Regionalteam des Jugendamtes, das die Familien in Osterfeld gut kennt“, sagt Krey. Ähnliche Wunschbäume hatten bereits im Sterkrader Ladenlokal gestanden.
Wunschliste: Notizbuch oder Decke
Und so funktioniert es: Kunden können sich einfach einen Wunsch vom Baum nehmen und ein kleines Weihnachtsgeschenk kaufen. „In der Regel liegen die Kosten zwischen 15 und 20 Euro, nicht mehr“, sagt Manuela Krey.
Wer durch die Karten stöbert, liest etwa von der zehnjährigen Vivian, die sich eine pinke Kuscheldecke wünscht, oder von der 14-jährige Anna, die gerne Geschichten schreibt und deshalb gern ein Notizbuch haben möchte.
„Es sind kleine Dinge, die sich die Eltern dieser Kinder selbst nicht leisten können“, sagt Krey, „ich möchte meinen Teil dazu betragen, dass sie ein schönes Weihnachtsfest haben“.
Die Pakete können bei ihr im Geschäft wieder abgegeben werden, vom Friseursalon aus organisiert Krey übers Jugendamt die Verteilung der Präsente.