In der Reihe „Seitenwechsel – es geht um Tod und Leben“ laden Volkshochschule und Ambulantes Hospiz Oberhausen e.V. am kommenden Mittwoch zu einer besonderen Lesung: Die Autorin Martina Rosenberg stellt ihr Buch „Mutter, wann stirbst du endlich?“ vor.

Die Pflege von Angehörigen ist nicht nur ein politisches und ökonomisches Thema, sondern vor allem ein persönliches der betroffenen Menschen. Die eingeladene Autorin ist als pflegende Angehörige, als Tochter, durch eine sehr schwierige Zeit gegangen und fasst vieles in ihrem Buch zusammen, was schwer zu sagen ist. Sie gibt den Angehörigen eine Stimme.

Rosenberg erzählt die authentische Geschichte einer ganz normalen Familie, für die das Leben durch die Extrembelastung der Pflege der schwer kranken Eltern zum Albtraum wurde. Es ist die Geschichte ihrer eigenen Familie: Die Mutter erkrankt an Demenz, der Vater erleidet einen Schlaganfall, und Schritt für Schritt muss die Tochter die Verantwortung und Organisation des elterlichen Lebens übernehmen. Verzweifelt versucht sie, allen Anforderungen gerecht zu werden – und scheitert, bis nach neun Jahren nur noch der Wunsch bleibt: Mutter, wann stirbst Du endlich?

Auf eindrückliche Weise gibt dieser zuweilen erschreckend ehrliche Bericht all jenen eine Stimme, die ungewollt zu Eltern ihrer Eltern werden, und er dokumentiert die Verzweiflung derer, die sich von Politik und Gesellschaft mit dieser Verantwortung allein gelassen fühlen.

Martina Rosenberg, 1963 am Ammersee geboten, ist Betriebswirtin mit Schwerpunkt Marketing und arbeitete über sieben Jahre als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für das Rote Kreuz. In dieser Zeit schloss sie ein Fernstudium als Journalistin ab. Rosenberg lebt mit ihrem Mann, der gemeinsamen Tochter und ihrem Hund südlich von München.