Jugendliche und Zeitung – das ist eine Kombination, die nicht unbedingt selbstverständlich ist. Zwölf- bis 25-Jährige tauschen sich übers Netz aus oder holen sich ihre Informationen bei Online-Portalen ab. Dass Jugendliche und Zeitung aber sehr wohl zusammenpassen, beweist das Projekt „Zeitung und Schule“, das derzeit auch wieder in Oberhausen läuft.

Einige Wochen lang erhalten die teilnehmenden Klassen täglich Zeitungen: Die Schüler können sie einfach „nur“ lesen, sich im Unterricht mit dem Medium auseinandersetzen – lernen, was eine Nachricht, ein Kommentar ist und wie das Layout aufgebaut ist – oder selbst Artikel schreiben. Und sich über den Beruf des Redakteurs oder Journalisten informieren. Die Europaklasse der Höheren Handelsschule am Hans-Böckler-Berufskolleg wollte das und ließ sich aus dem Berufsalltag berichten. („Europaklasse“ wegen des Schwerpunkts Sprachen)

Junge Leser sind kritische Leser: Die 16- bis 18-Jährigen wollten wissen, warum ein Thema in die Zeitung kommt und ein anderes nicht. „Das ist ein wichtiger Teil der redaktionellen Arbeit“, so Redakteurin Andrea Rickers, „Nachrichten, Themen bewerten, gewichten, entscheiden, wie groß oder auf welcher Seite etwas präsentiert wird“. Letztlich geht es immer um die Frage: Was interessiert den Leser? Was muss er „aus unserer Sicht wissen“, was unterhält ihn, bietet ihm Hilfe im Alltag, Stichwort: Service.

Die Schüler diskutierten über Textlängen und die Präsentation der Themen – auch im Vergleich zur Boulevardpresse. Dass der Leser in einer Tageszeitung wie der WAZ aber viel mehr und vor allem seriöse Informationen geliefert bekommt, gaben sie zu. Auch, wenn das Geschriebene nicht immer ihren Geschmack trifft, weil es augenscheinlich nichts mit ihnen zu tun hat. Aber dafür muss man vielleicht auch älter sein, um das zu sehen.