Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Oberhausen ist auch 2013 wieder gestiegen. Am 31. Oktober dieses Jahres verzeichnete die Polizei 833 Wohnungseinbrüche. „Damit hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits den Stand vom gesamten vergangenen Jahr erreicht“, legte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier die Karten auf den Tisch. Wittmeier weiter: „Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Anstieg der Wohnungseinbrüche um bis zu 25 Prozent.“
Es rufen deutlich mehr Bürger an
Die Mitglieder des Integrationsbeirates, die von der Präsidentin Informationen über die Kriminalstatistik Oberhausen erhielten, dürften diese Zahlen wenig erfreut haben. Zumal die Polizei die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs gemeinsam mit dem Vorgehen gegen Taschendiebe zu einem Schwerpunktthema ihrer Arbeit gemacht hat.
Ein Erfolg immerhin: Die Bevölkerung reagiert auf die wiederholten Aufrufe der Polizei, Verdächtiges zu melden. „Es rufen deutlich mehr Bürger an“, freute sich Wittmeier. So konnten ebenfalls bis zum 31. Oktober 15 Wohnungseinbrecher auf frischer Tat ertappt werden. Im Jahr zuvor waren es fünf weniger.
Die Bürger rufen nicht nur häufiger die 110 an, sie lassen sich auch immer öfter beraten, wie sie ihr Eigentum schützen. Die Anregungen zur Sicherung von Haus und Wohnung werden ebenfalls meist umgesetzt. „Aber unser Ziel ist es natürlich, die Fallzahlen runterzukriegen“, sagte die Polizeipräsidentin. Und natürlich die Aufklärungsquote zu erhöhen. Denn diese ist mit 18,5 Prozent sehr gering.
Zu sagen, wo die Einbrecher herkämen, sei schwierig. Weil eben die 18,5 Prozent, die erwischt würden, nicht repräsentativ seien. In allen Deliktbereichen waren 74 Prozent der mutmaßlichen Straftäter Deutsche und 26 Prozent Nichtdeutsche.
Mit Ausnahme der Wohnungseinbrüche werden alle übrigen Straftaten weniger. Im vergangenen Jahrzehnt wurden um die 20 000 bis 22 000 Straftaten jährlich verzeichnet. Wittmeier: „In diesem Jahr könnten wir unter die 20 000 rutschen.“
Ein Auge hätten sie noch auf die Computerkriminalität. „Das ist ein Bereich, in dem wir einen Anstieg befürchten.“
Ansonsten sind selbst bei den Taschendiebstählen, dem zweiten Arbeitsschwerpunkt der Polizei, die Zahlen rückläufig. „Wir können sie gut bekämpfen, weil mit der Marktstraße und allem Drumherum, Sterkrade-Mitte und dem Centro drei Brennpunkte existieren“, sagte Kerstin Wittmeier. Durch polizeiliche Präsenz habe eine Verdrängung der Täter stattgefunden.