Erst der Opa, dann der Schwiegersohn, schließlich der Enkel – eine Oberhausener Sportlerfamilie hielt die Ärzte an der Helios St. Elisabeth Klinik wochenlang auf Trab.
Monatelang schob Werner Perz den Arztbesuch vor sich her. Doch der Schmerz im Knie verging nicht und schließlich hielt es der 78-jährige ehemalige Radrennfahrer kaum noch aus. „Sie laufen auf der Felge“, fasste sein Arzt den Zustand des geschundenen Gelenks zusammen. Arthrose im fortgeschrittenen Stadium. Werner Perz vereinbarte einen Termin in der Orthopädie des „St. Elisabeth“ in Styrum.
Und das nur wenige Wochen vor einem internationalen Radrennen, das der Oberhausener seit 48 Jahren ehrenamtlich organisiert. Die Operation, in der ein neues Gelenk eingesetzt wird, verläuft so gut, dass er wenige Tage später in die Reha entlassen werden kann. Während er sich dort erholt, hantiert sein Schwiegersohn Ulrich Hassenrück im eigenen Schlafzimmer mit widerspenstigem Bettzeug. Dabei holt der Elektriker ordentlich aus – und erwischt die Deckenlampe. Die landet auf seinem Unterarm und der 56-Jährige bei Helios. Der Arm ist schnell versorgt, Hassenrück kehrt nach Hause zurück, um seinen Sohn Sven zu verabschieden, der zu einem Inline-Hockey-Bundesligaspiel nach Flensburg muss. Sven Hassenrück prallt im Spiel mit einem Gegenspieler zusammen: Schien- und Wadenbein sind zertrümmert. Noch vor Ort wird er vom Rettungsteam in Narkose gelegt. Die Ärzte versorgen seine Verletzung mit einem provisorischen Gips, denn Sven will zur Weiterbehandlung nach Oberhausen zurück.
Im Röntgenbild zeigt sich: „Es war ein Trümmerfeld aus Knochenteilen“, erinnert sich Dr. Klaus Findt, Chefarzt der Orthopädie. Svens Unterschenkel bekommt eine Metallkonstruktion, die das Bein richtet und ruhigstellt. Eine Woche danach setzen die Ärzte zusätzlich Schrauben und Platten ein. Inzwischen ist der Sportfrieden in die Familie zurückgekehrt.