Kämmerer Apostolos Tsalastras (SPD) verteidigte im Finanzausschuss seinen Plan, alle Bürger mit einer weiteren Grundsteuererhöhung noch mal zu belasten, um neue Geldlöcher abzudecken. „Diese Einnahme ist eine verlässliche Größe“, argumentiert er. 2012 stieg die Grundsteuer bereits von 530 auf 590 Punkte; 2015 sollen es (schon beschlossen) 640 Punkte sein – jetzt kommen 2017 nochmals 30 Punkte hinzu. „Je Wohneinheit sind das nur geringe Summen, aber sie summieren sich leider zu einer Grundlast für die Bürger. Es gibt dazu jedoch keine Alternative.“ Sie soll im Jahr 2,5 Millionen einbringen.

Ein neues Finanzloch verursachte dabei das Land: Bis 2021 sollte Oberhausen im „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ eigentlich vom Land 525 Millionen Euro an Extra-Geldern erhalten, um aus der Vergeblichkeitsfalle hoher Schulden herauszukommen. Doch nun werden es „nur“ 500 Millionen Euro. Zudem Ausfall von 25 Millionen Euro im Vergleich zur Sparpakets-Planung 2012 gesellen sich Einbrüche bei der Gewerbesteuer in ähnlicher Höhe und Ausgabenzuwächse für Wohnungsmieten von Langzeitarbeitslosen. Zudem soll bei Kindern, Jugendlichen und Arbeitslosen gespart werden. Ziel: Ab 2017 will Oberhausen nun keine neuen Schulden mehr machen.

CDU-Fraktionschef Schranz kritisierte, die SPD habe ihr Versprechen vom Mai gebrochen, in Oberhausen gebe es keine weiteren Steuererhöhungen mehr. Das Sparpaket von 2012 sei gescheitert - vor allem durch die nachträglichen Hilfskürzungen der rot-grünen Landesregierung.