An den Grundschulen in Oberhausen sind weiterhin nur wenige männliche Lehrkräfte im Einsatz. Von insgesamt 443 Lehrern, die im Schuljahr 2012/2013 an den örtlichen Grundschulen unterrichteten, waren gerade einmal 10,2 Prozent Männer. Im Vergleich zur Landesebene sind damit in Oberhausen etwas mehr männliche Lehrer im Einsatz – im Land liegt die Quote an Grundschulen bei 9 Prozent. Dies geht aus Zahlen des statistischen Landesamtes IT.NRW hervor. Cornelia Schiemanowski, Lehrerin und Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Oberhausen, erklärt sich das mit Rollenbildern, die auch heute noch bestehen. „Es gibt häufig immer noch die Vorstellung, dass Frauen sich um die Erziehung der jüngeren Kinder kümmern sollen.“
Das zeige sich in Kindertageseinrichtungen, aber auch an Grundschulen, wo der Großteil der Erzieher und Lehrer weiblich sei. „Wenn Männer in Grundschulen arbeiten, dann sind sie in vielen Fällen auch gleichzeitig Schulleiter.“
Hierbei spiele die Bezahlung eine entscheidende Rolle. „Lehrer an Grundschulen werden schlechter bezahlt als etwa ihre Kollegen an Gymnasien.“ Nur der Schulleiter an einer Grundschule sei in einer höheren Einkommensgruppe einsortiert. An den örtlichen Gymnasien sind dagegen 44,3 Prozent der Lehrkräfte männlich.
„Es braucht wohl noch Zeit, bis diese Rollenbilder komplett abgelöst sind“, so Schiemanowski. „Wenn Schüler ein Betriebspraktikum machen, sind es fast ausschließlich Mädchen, die sich für soziale Berufe interessieren.“