Die Bauvoranfrage eines namentlich nicht bekannten Vollsortimenters, der an der Liricher Wilms-straße – nur wenige hundert Meter vom Bero-Zentrum entfernt – einen Neubau mit 2750 Quadratmetern errichten wollte, hat die Stadt abgelehnt. Das erklärte Andrea Baudek, stellvertretende Bereichsleiterin Planen und Bauen.

Die Grundlage dieser Absage liefere das Einzelhandelskonzept der Stadt. Dieses dient dazu, den bestehenden Einzelhandel zu schützen – in diesem Falle vor allem das Bero-Zentrum, aber auch einige bereits im Umfeld bestehenden Betriebe und Firmen. Derzeit wird das betreffende Gelände vom Gartencenter Teiking und dem Möbelgeschäft Seats and Sofas genutzt. Baudek kritisiert: „Der Antragsteller hat uns nicht mal detailliert mitgeteilt, was er auf dem Gelände vorhat.“

Die Stadt hat nun eine Veränderungssperre beantragt, die der Rat in seiner Sitzung am 11. November beschließen soll. Baudek: „Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, sollte der Vollsortimenter nach der Absage seiner Bauvoranfrage doch rechtliche Schritte unternehmen.“ Eine Veränderungssperre verhindere über einen Zeitraum von zwei Jahren neue Projekte im genannten Gebiet.

Ebenfalls am 11. November wird der Rat der Stadt die Aufstellung des Bebauungsplans Wilms-/Duisburger Straße beschließen. Dieser soll „die zentralen Versorgungsbereiche insbesondere des Nebenzentrums Bero-Center sichern und stärken“.

Das Plangebiet ist durch zahlreiche verschiedene Gewerbebetriebe und Wohnnutzungen geprägt. Auf dem ehemaligen Babcock-Grundstück sind unter anderem Migrantenvereine bzw. -gemeinden beheimatet; es gibt nur wenig Leerstand.

Das Plangebiet wird im Regionalen Flächennutzungsplan (RFNP) als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Im Stadtentwicklungskonzept Oberhausen 2020 ist der westliche Teil als Industriegebiet, der östliche als Gewerbegebiet und die Fläche der Sporthalle im südöstlichen Teil als Gemeinbedarfsfläche dargestellt.