Auf dem Dorfplatz der Hilfseinrichtung Friedensdorf herrscht jeden Tag reges Treiben. Bälle fliegen durch die Luft, Kinder hechten auf Krücken über den Platz. Murmeln rollen in gebuddelte Kuhlen, während Kinder in Rollstühlen flink von einem Punkt zum anderen geschoben werden.
Die Gelassenheit und Fröhlichkeit dieser Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten begeistert nicht nur die Mitarbeiter des Friedensdorfes, sondern auch Menschen in anderen Teilen dieser Welt. Diese Woche besuchte ein dreiköpfiges japanisches Fernsehteam die Einrichtung, um diese Momente in Bild und Ton festzuhalten.
Japan und Deutschland – zwei Länder, die unterschiedlicher kaum sein können. Doch seit 1861 besiegelt ein Freundschaftsvertrag die wirtschaftliche, kulturelle und politische Zusammenarbeit. Der japanische staatliche Fernsehsender NHK fördert den kulturellen Austausch und bietet deutschen Sprach- und Kulturunterricht an.
Unter Regie der Koordinatoren Marion und Klaus Mäurich arbeiteten Yumi Yanai, Masashi Mikami und Kumio Nakai diese Woche einen Tag daran, die Geschehnisse im Alltag des „Dorfes“ aufzunehmen. „Die japanischen Zuschauer sind fasziniert vom Konzept des Friedensdorfes“, berichtet Marion Mäurich. Vor Jahren traf ein Team des Privatfernsehsenders TV-Man-Union im Friedensdorf ein und dokumentierte dessen Arbeit. „Da waren die Weichen für eine neue Sendung über das Friedensdorf gestellt und die Brücke zwischen Japan und dem Friedensdorf war geschlagen“, so Marion Mäurich. Seitdem nehmen jährlich Dutzende Japaner eine mehrmonatige Auszeit von Beruf und Alltag und widmen sich im Friedensdorf verletzten und kranken Kindern. „Die Volontäre sind eine große Bereicherung für das Friedensdorf“, weiß Friedensdorf Mitarbeiterin Chie Miyamoto, für die Betreuung der japanischen Mitarbeiter zuständig ist. Auch der aktuelle NHK Fernsehbeitrag werde weitere Brücken zwischen Japan und dem Friedensdorf schlagen.