Oberhausen. .
Mit der Veröffentlichung der Gehälter der wichtigsten Manager städtischer Institutionen hat die WAZ in dieser Woche wieder für heftige Diskussionen gesorgt.
Muss ein Hartmut Schmidt als Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) mit fast 190.000 Euro im Jahr, muss ein Sparkassenvorstand mit über 320.000 Euro, muss ein Stoag-Chef mit 170.000 Euro oder ein Theater-Intendant mit fast 150.000 Euro wirklich so viel verdienen?
Für eine klare Antwort muss man die Rahmenbedingungen betrachten: Man wird sicherlich denen ein hohes Gehalt zugestehen, die große persönliche Risiken eingehen, die hohe Etats verwalten oder eine große Beschäftigtenzahl motivieren müssen.
Im Gegensatz zu Vorständen in der privaten Wirtschaft tragen die öffentlich-rechtlichen Führungskräfte jedoch kaum Risiken. Selbst die Chefs der Sparkasse, durchaus mal in heiklen Geschäften unterwegs, sind vertraglich so gut abgesichert, dass ihnen sogar bei grobem Versagen noch üppige Übergangsgelder und Pensionen winken.
Das Kartell der Sparkassenorganisationen hat dafür gesorgt, dass die meisten Sparkassenchefs nur zu Gehältern zur Arbeit zu bewegen sind, die den Verdienst der Bundeskanzlerin (280.000 Euro im Jahr) übersteigen. Diese hohe Entlohnung rechtfertigt sich auch nicht durch die Zahl der Beschäftigten (nur einige hundert) oder durch die Bilanzsumme (hier eher ein kleines Geldinstitut).
Bei den anderen Stadtmanagern sieht es ähnlich aus. Der Stoag-Chef kann noch nicht einmal über die Preise für sein Produkt selbst entscheiden. Der OGM-Chef wiederum betreibt einen Laden nur mit Steuergeldern – praktisch ohne Risiko. Früher war das ein Amt im Rathaus. Für alle sollte das der Maßstab sein: ein Amtsleiter-Gehalt.
Weil wir großzügig sind, gestehen wir allen Fleißigen aber gerne ein Dezernenten-Jahresgehalt zu: etwa 90.000 Euro brutto.