Die Zahl der Ausbildungsstellen zum Konditor ist in Oberhausen drastisch geschrumpft, sagt Hubert Cordes, Obermeister der Konditoreninnung Rhein-Ruhr und Inhaber der Konditorei Cordes. Nur vier Stellen insgesamt vergeben Café Bauer sowie die Konditorei Cordes jährlich. Die Verschmälerung kam schleichend, ebenso wie die zunehmende Konkurrenz.
„Das traditionelle Café wird nicht mehr so gut angenommen.“ Torten und Ähnliches gäbe es mittlerweile schließlich auch aus der Tiefkühltruhe. „Wir sind Spezialisten und Lückenfüller geworden, wir machen das, was die Industrie nicht kann.“
Zwei backende Konditoren beherbergt Oberhausen noch, vor 30 Jahren seien es noch 17 gewesen. Dabei sei das Interesse an dem Beruf zwar da, geeignete Auszubildende zu finden, gestalte sich aber schwierig. „Der Beruf des Konditors hat sich gewandelt. Es ist viel künstlerischer geworden.“ Zudem gäbe es immer häufiger Frauen, die sich an den künstlerischen Beruf heranwagen. Früher hätten sich eindeutig mehr Männer zum Konditor berufen gefühlt. „Aber Frauen können viel filigraner arbeiten und darauf kommt es häufig an.“
Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, müsse man schon sehr gut sein, sagt Cordes. „Vor allem, da es ja nur noch wenige gibt.“ Ein guter Hauptschulabschluss ist erforderlich sowie handwerkliches Geschick und auch gute Kenntnisse in Mathematik. Die Ausbildung dauert drei Jahre, das Anfangsgehalt eines Gesellen liegt bei 2000 Euro.