Zum zweiten Mal war Rolf Donner mit seinem Ensemble Hora Zero zu Gast in der Evangelischen Auferstehungskirche in Osterfeld. Auch dieses Mal war die Kirche gut besucht, und die Hörer erfreuten sich der Tangos, die – ursprünglich in Lateinamerika beheimatet – längst einen festen Platz in der europäischen Musikgeschichte haben und weit mehr sind, als nur ein Unterhaltungstanz.

Das machte auch die Uraufführung „Diez y diez“ (etwa: 10.10 Uhr) des Tangos von Ortwin Benninghoff deutlich. Groß angelegte Kantilenen und virtuose Soli von allen Instrumenten zeichneten die Musik von Benninghoffs aus.

Mareike Lenz hielt bei ihrem Tango „Erinnerung“ mit verhaltenen Klang, der sich selten aus dem Piano erhob, die Zuhörer gebannt. Die Uraufführung Gregor Westkempers zeigte mit ihrem Titel schon in die richtige Richtung: Bei „Mein erster Tango“ konnten sich Besucher zurücklegen, den Klängen zuhören und sie fühlten sich oft in ein Wiener Kaffeehaus versetzt.

Auch den argentinischen Altmeister des Tangos, Astor Piazzolla, würdigte Hora Zero. Hohe Geigenkunst bot Oksana Popsuy bei „Der Haifisch“. Großer Schmelz beim Klang der Melodien, halsbrecherische Virtuosität, die an die tonlichen Grenzen des Instrumentes ging.

Mareike Lenz am Klavier und Rolf Donner mit Akkordeon hatten bei den komplizierten und stapfenden Rhythmen technische Schwerstarbeit zu leisten. Das Rückgrat des Ensembles ist Anke Göntgen mit Kontrabass.

Die Triosonate Es-Dur von Johann Sebastian Bach nahm Hora Zero ins Programm, weil Piazzolla den Komponisten sehr schätzte. Wunderschön durchsichtig strömte Bachs Musik durch die Kirche. Der lang anhaltende Applaus zeigte die Zufriedenheit der Zuhörer.