Als „alarmierend“ bezeichnet der Unternehmerverband die Ergebnisse des Schulleistungsvergleichs der Bundesländer. „Für Nordrhein-Westfalen sind die Ergebnisse im Bereich der MINT-Fächer niederschmetternd“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz. An dem bundesweiten Test beteiligten sich fast 45 000 Schüler der neunten Klassen aller Schulformen.

MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Jene Disziplinen also, die bei den heimischen Arbeitgebern derzeit besonders gefragt sind und in denen sich ein größer werdender Fachkräftemangel abzeichnet.

Die Schüler in NRW haben bei dem Leistungsvergleich nur hintere Plätze belegt. In Mathematik beträgt etwa der Lernabstand zum Spitzenreiter Sachsen fast zwei Jahre. Auch in Physik, Biologie und Chemie liegt NRW unter dem Bundesdurchschnitt, in Physik sogar auf dem letzten Platz. „Das Industrieland Nordrhein-Westfalen kann sich letzte Plätze bei Zukunftsdisziplinen nicht erlauben. Unternehmen und ihre Arbeitsplätze in der Region sind vom technologischen Fortschritt abhängig und die MINT-Berufe leisten hierfür den entscheidenden Beitrag“, meint Schmitz.

Die Politik muss nach Auffassung des Unternehmerverbandes die technischen und naturwissenschaftlichen Fächer in den Schulen dringend stärken. „Es kann nicht darum gehen, einfach mehr in die Lehrpläne hineinzupacken, es geht im Gegenteil um eine Gewichtsverlagerung. Wir müssen frühzeitig und spielerisch die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken.“ Dabei seien schon Kindergärten gefragt. „Es gibt viele kindgerechte Möglichkeiten, das Interesse zu wecken. Wir brauchen mehr Zugänge zur Faszination Technik. Malen und basteln macht vielen Kindern Freude, aber auch technisches Experimentieren kann überaus spannend sein“, fordert der Arbeitgebervertreter.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden in NRW. Ihr Sitz ist in Duisburg.