Gut vorbereitet war der 12. Jahrgang der Gesamtschule Weierheide in Oberhausen auf den Besuch der Landtagspräsidentin. „Wir haben erst Freiwillige gesucht, dann Expertenteams gebildet, dann Themen ausgewählt und dann die Fragen an Carina Gödecke überlegt“, berichtet Annika Schumacher. Bevor es im Forum losging, gab es aber noch einen Rundgang durch die Schule.

An der Gesamtschule war nämlich Projektwoche: Es wurde mittelalterlich gebacken, es wurden Rollenspiele eingeübt und mit Pflanzenfarben Tücher gefärbt. Begleitet von Klaus Gohlke, zuständig für Jugend und Bildung bei der Stadt Oberhausen, Hendrik Detmers vom Jugendparlament Oberhausen sowie dem Schulleiter, Hermann Dietsch, ging es dann ins Forum.

Großes Thema Inklusion

Dort fragten die Schüler/innen zunächst detailliert zum Thema Steuergerechtigkeit: Ob die Landtagspräsidentin den Ankauf von Steuer-CDs für sinnvoll halte, für härtere Strafen bei Steuerhinterziehung sei und wie sie zum Fall Hoeneß stehe, wollten sie wissen.

Ein weiterer großer Fragenkomplex bildete das Thema Inklusion. „Man darf Inklusion nicht auf Schule beschränken“, erklärte Carina Gödecke im Beisein von drei Schülern mit Behinderungen. Inklusion heiße, dass die Struktur völlig geändert und jeder Menschen in seiner Einzigartigkeit betrachtet werden müsse. „Als Präsidentin bin ich froh, dass der Landtag inzwischen fast überall barrierefrei geworden ist“, sagte sie. Max Mühlenbeck, selbst Rollstuhlfahrer, kritisierte hingegen, man hätte mit der Inklusion seiner Meinung nach schon vor vielen Jahren anfangen können. So habe er in der Grundschule zum Beispiel nicht an der vierten Klasse teilnehmen können, weil diese im Obergeschoss gelegen sei.

Die Präsidentin plädierte für Geduld: „Ich finde es zum Beispiel absolut richtig, Förderschulen zu erhalten. Ich weiß, dass es viele Eltern gibt, die diese Schulen für den besten Ort für ihre Kindern halten. Aber was jemand im Kopf hat und was nicht, das kann man nicht herausfinden, wenn man ihn anguckt wie im Zoo, sondern nur, wenn man viel Zeit miteinander verbringt“.

Klaus Gohlke ergänzte: „Wenn wir immer auf die besten Rahmenbedingungen warten, kommen wir mit vielen Dingen nicht voran. Das ist nicht nur bei der Inklusion so. Wir müssen einfach anfangen“.