Auf der oberen Marktstraße befindet sich ein Geschäft, in dem man schnell verloren gehen kann. Dabei ist das Ladenlokal mit seinen 800 Quadratmetern kein Betonbau mit unendlichen Weiten. Das Einrichtungshaus Hülskemper besitzt mehr als 40 einzelne Räume, alle nach Ideen mit Utensilien eingerichtet, die Unentschlossenen Anregungen geben sollen. Das Gebäude eines ehemaligen Mädchenwohnheims ist für den Mittelständler quasi ein begehbarer Katalog.

Geschäft ist „begehbarer Katalog“

80 Jahre existiert die Firma, erst kürzlich hat das Familienunternehmen investiert und die Fassade zur Marktstraße grunderneuert. Ein Bekenntnis zum Standort, wie Chef Stephan Hülskemper sagt. „Die Kunden kommen aus der Stadt, der Umgebung, aber teilweise auch aus Düsseldorf und selbst Köln.“ Kürzlich erhielt die Familie den Auftrag, im fernen Wien ein komplettes Haus zu gestalten. Über die Jahrzehnte sind Kontakte zur Stammkundschaft gewachsen. „Mittlerweile lässt sich schon die nächste Generation bei uns beraten.“ Die Familie versteht dies als Kompliment.

Los ging alles ursprünglich in Osterfeld als Großvater Klemens das Haus gründete, das heute neben Verkauf und Beratung zur Inneneinrichtung auch Innenarchitektur im Angebot hat. Als wichtigen Baustein sieht das Unternehmen die Verbindung zu Kunst und Kultur. Beim Empfang zum 80-jährigen Bestehen am Samstag, bei dem auch Oberbürgermeister Klaus Wehling die besten Wünsche übermittelte, zeigte der Künstler Hans-Peter Mader seine besonderen Skulpturen und Objekte, die aus Keramik gefertigt wurden.

Künstler über die Schulter schauen

Dabei kam die sogenannte Raku-Technik zum Einsatz. Hier wird die Fertigung der Objekte mit sorgsamer Handarbeit durchgeführt. Hans-Peter Wagner brachte nicht nur fertige Werke mit, sondern ließ sich von den rund 130 Gästen über die Schulter blicken. Dazu gab es Jazz-Musik.

Stephan Hülskemper sieht das Unternehmen gut aufgestellt. Zwölf feste Mitarbeiter hat das Einrichtungshaus. Aber wie gestaltet eigentlich der Chef, der das Geschäft mit Vater Winfried führt, seine eigenen Räumlichkeiten? „Das mache ich nicht selber. Dafür hole ich mir bei meinen Schwestern Rat, die ebenfalls im Geschäft arbeiten.“