Bürgerschaftliches Engagement wird immer wichtiger – und braucht gerade deswegen auch die Unterstützung von Unternehmen. Doch wie und wo kommen beide zusammen? Die Antwort lautet: beim Ruhrdax. Dort treffen sich gemeinnützige Organisationen und Unternehmen aus dem Ruhrgebiet. Geld fließt nicht, aber Know how, Sachleistungen und praktische Hilfe.
Den Ruhrdax gibt es seit 2006. „Mit gutem Erfolg“, sagt die Leiterin des städtischen Büros für Chancengleichheit, Kim Wiesel.
Allein im Jahr 2009, als die Kontaktbörse in Oberhausen stattfand, konnten 129 Vereinbarungen getroffen werden. „Und das über Stadtgrenzen hinaus.“
Beispiele für erfolgreiche Kontaktaufnahmen sind zum Beispiel: RWE-Mitarbeiter rissen beim ambulanten Hospiz eine Wand ein und zogen eine neue hoch. Oder die Jugendkirche Tabgah, sie profitierte von einem Angebot der Volksbank. „Die schloss eine Filiale in Duisburg und verschenkte Stühle und Bürotische“, erinnert sich Wiesel.
Angebote gibt es aber nicht nur in eine Richtung. „Im Gegenzug bot beispielsweise die Jugendkirche Mitarbeitern der Bank an, Gruppenerfahrung im Hochseilgarten zu sammeln.“ Beim ambulanten Hospiz ergaben sich interessante Gespräche über Leben und Tod zwischen RWE- Angestellten und Hospizmitarbeitern. „Es ist letztendlich für alle Beteiligte ein Geben und Nehmen“, sagt Wiesel.
700 Vereinbarungen unterschrieben
Am vergangenen Donnerstag gab es den mittlerweile achten Ruhrdax. Er fand in Bochum statt. Aus Oberhausen waren die gemeinnützigen Organisationen H.U.N.D. Oberhausen, die Kurbel, die katholische öffentliche Bücherei St. Antonius und der Oberhausener Turnverein e.V. dabei, von Unternehmerseite das Service-Center der Krankenversicherung DKV.
Das ist nicht gerade viel. Für Kim Wiesel allerdings kein Grund, sich vom Ruhrdax zu verabschieden, denn: Insgesamt wurden ruhrgebietsweit bislang rund 700 Vereinbarungen getroffen mit einem geschätzten Gegenwert von knapp 900 000 Euro.