Das Konzept für das neue Jugendhaus ist wie eine große Geburtstagstorte, und jeder erhält ein Stück: Die Politik labt sich am Guß sozialer Gerechtigkeit. Dem Kämmerer dürften bedarfsgerechte Angebote schmecken, deren Kosten man nach Bedarf anpassen kann. Sozialarbeiter kommen in den Genuss, Jugendliche im High-Tech-Café einfach an der Playstation abzuholen. Überreicht wird die Torte vom Land. Warum hat sie dann einen Beigeschmack?

Zum einen, weil Kosten und Ausstattung des Cafés noch das Konkreteste daran ist. Viel ist im Konzept von „sollen“ und „können“ die Rede. Auch wenn das in diesem Stadium normal ist: Strukturen müssen sich erst noch bilden.

Bitter schmeckt deshalb zum anderen, dass dafür bestehende Strukturen beschädigt wurden. Die Jugendlichen im Marienviertel, die ähnliche soziale Probleme aufweisen, haben ‘ihr’ Haus der Jugend verloren. Der Ersatz kommt, nur eben irgendwann, wenn man den Investor gefunden hat. So warten alle auf den Geburtstag. Jungen Menschen bringt die Aussicht auf ein Stück Torte aktuell aber nichts.