Nach eigenem Bekunden „ohne jede Genugtuung“ hat die bildungspolitische Sprecherin der Oberhausener CDU, Simone Tatjana Stehr, das Scheitern der Primusschule zur Kenntnis genommen (wir berichteten). Sie persönlich zeige sogar Respekt für das Engagement der betroffenen Stellen, die sich viel Arbeit gemacht hätten. „Was ärgerlich bleibt, ist allerdings die Tatsache, dass Verwaltung und rot-grüne Politik die Menschen wieder einmal an der Nase herum geführt haben, in dem sie bei der Auswertung ihrer voran gegangenen Befragung einen Elternwillen vortäuschten, der durch die nun bekannt gewordenen Anmeldezahlen von gerade einmal 34 Kindern nachweislich nicht einmal ansatzweise vorhanden war.“
Für sie und ihre Partei stehe eindeutig fest: die Abstimmung mit den Füßen war auch im weitesten Sinne eine Abstimmung gegen die Einheitsschule, erklärte Christdemokratin Stehr weiter.
„Wir als CDU haben deutlich darauf hingewiesen, dass das Konzept unausgegoren war und nicht über einen Versuch zu Lasten der Kinder hinaus ging. Deshalb haben wir auch in den politischen Gremien gegen die Primusschule gestimmt“, erinnert die CDU-Politikerin, die auch kritisch darauf hingewiesen hatte, dass es bei der neuen Schulform bis zur achten Klasse keine Noten gebe. „Wenn man unserer Auffassung trotzdem nicht gefolgt ist, so war dies ein demokratischer Vorgang, den wir akzeptieren“, erläutert Stehr. „Dass wir für unsere Haltung wieder massiv beschimpft wurden, zeigte dagegen beim politischen Mitbewerber einmal mehr ein Demokratieverständnis, das zu wünschen übrig lässt.“